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orte:vadso

Vadsø

Koordinaten: 70°04'15″ N, 29°44'14″ E | Karte

Wird nur nordgehend angefahren.

letzter Hafen
nächster Hafen

Vadsoe Vadsö Vadso

HR-Infos

Vadsø ist seit 1907 Anlaufhafen der Hurtigrute.

Der Hurtigrutenkai (D/S Kai) befindet sich auf der Insel Vadsøya (Fabrikveien - 70°4'15.01″ N / 29°44'12.34″ E), direkt vor der Stadt.
Tel: 41 79 89 39

Vadsø lufthavn befindet sich ca. 5,5 km östlich (70°3'50.78" N / 29°50'13.86" E) vom Hurtigrutenkai entfernt.

Fahrplan:

Ankunft nordgehend: 6:55 Uhr
Abfahrt nordgehend: 7:10 Uhr
Aufenthaltsdauer: 15 Minuten
Fahrtdauer nordgehend seit Vardø 3 Stunden 10 Minuten 42 Seemeilen
Fahrtdauer nordgehend bis Kirkenes 1 Stunde 50 Minuten 24 Seemeilen

Allgemeine Infos

Vadsø (4.784 Einwohnern - Stand 01.10.2020) ist das Verwaltungszentrum der gleichnamigen Kommune mit 5,642 Einwohnern - Stand 01.01.2021.

Vadsø lufthavn verfügt über eine 997 m lange Rollbahn.

Der Flugplan führt Flüge nach Alta, Berlevåg, Båtsfjord, Hammerfest, Kirkenes, Mehamn, Tromsø und Vardø auf.

Früher lebte die Stadt, die seit 1833 Handelsstadtrechte hat, vom Handel mit Russland. Heute ist in Vadsø der Dienstleistungssektor der bestimmende Beschäftigungssektor (Regierungssitz der Finnmark).

Webcams

360° Live-Webcam: Rundblick über Vadsø

Wichtige Adressen

(Vorwahl Norwegen 0047)
(Notrufnummern: Polizei 112, Feuerwehr 110, Krankenwagen 113, Ärztlicher Bereitschaftsdienst 116 117)

Sehenswürdigkeiten

Hotels und Pensionen

Restaurants, Cafes und Fast Food

Pubs, Kneipen und Discotheken

Shopping

Banken

Minibank (ATM)

* SpareBank 1 Nord-Norge Vadsø, Strandgata 8

Autoverleih, Taxi und Bus

Sonstiges


Geschichtliches

Erste Besiedelungen in der Region Vadsø begannen, als sich Fischer im 15. Jahrhundert auf der Insel Vadsøya niederließen. Als Handels- und Verwaltungszentrum erhielt Vadsø 1833 die Stadtrechte.

In den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts kam es dann zu einer ersten großen Einwanderungswelle. Große Fischvorkommen im Varangerfjord bewogen die finnischstämmigen Kvenen, die vorher bereits in der Westfinnmark und Troms gesiedelt hatten, nach Vadsø zu kommen. Bereits 1860 waren mehr als 50% der Bewohner in Vadsø und Umgebung finnischer Abstammung. Ihre Kultur prägte die Kommune so stark, dass man ihnen 1977 im Zentrum von Vadsø ein Denkmal setzte. Dier Bronzeskulptur wurde vom finnischen Künstler Ensio Seppanen gestaltet. Zur Denkmalenthüllung am 18. Juni 1977 besuchten der norwegische König Olav V., König Carl Gustav von Schweden und der finnische Staatspräsident Urho Kekkonen die Stadt.

Auch das Vadsø-Museum/Ruija Kvenmuseum widmet der Kultur der Kvenen eine umfangreiche Ausstellung.

Einen besonderen Anteil am wirtschaftlichen Aufschwung hatte der sogenannte Pomorhandel. Die Pomoren waren Russen aus der Gegend von Archangelsk. Sie kamen mit Frachtseglern und brachten dringend benötigtes Getreide und Holz. Dafür bekamen sie Fisch, für den sie vor allem in der Fastenzeit erhöhten Bedarf hatten. Dieser Handel florierte bis zu Beginn der 20er Jahre des 20.Jahrhunderts, kam dann aber aufgrund der politischen Veränderungen in Europa nach dem 1. Weltkrieg zum Erliegen.

Im Mai 1926 startete Umberto Nobile zusammen mit Roald Amundsen von Vadsø aus seine erste Luftschiff-Polarexpedition mit der NORGE. Sie fuhren nach Ny-Alesund und von dort über den Nordpol. Bei der zweiten Expedition 1928, wieder von Vadsø, mit dem Luftschiff ITALIA verunglückte Nobile. Amundsen startete eine Suchaktion, von der er nicht zurückkehrte. Nobile wurde gerettet.
Der Mast, an dem die Luftschiffe vor dem Start befestigt waren, steht noch heute in Sichtweite vom Anlegekai der Hurtigruten-Schiffe im Vadsø kulturpark

Während des 2.Weltkrieges wurde Vadsø von den deutschen Besatzern zur Festung ausgebaut. Davon sind bis heute Bunkerruinen auf der Insel zu sehen. Vadsø war damals Hauptstützpunkt des Abschnitts Nord-Varanger. Durch Bombardierungen sowie der gegen das Völkerrecht verstoßeneden Aktion der verbrannten Erde wurde der Ort gegen Ende des Krieges fast vollständig zerstört. Am 28. Oktober 1944 endete die deutsche Besatzungszeit in Vadsø. In einem der wenigen erhaltenen Gebäude befindet sich heute die Museumsverwaltung.

Im Bereich der Vadsø Kirke erinnern die sogenannten Königssteine an das Treffen von König Olav V., König Carl Gustav von Schweden und Urho Kekkonen in 1977 sowie einem weiteren Besuch von König Olav V. am 3. August 1992.
Zwei Mädchen aus Vadsø waren unter den Opfern der Anschläge am 22. Juli 2011 in Oslo und Utøya. An sie erinnert ein Gedenkstein neben der Vadsø Kirke.

Vadsø Kirke
Die heutige Vadsø Kirke ist bereits die vierte Kirche der Stadt.
1944 war im Rahmen der gegen das Völkerrecht verstoßenden „Taktik der verbrannten Erde“ die bisherige Kirche niedergebrannt.
Der Architekt Johannes Laurentius Borchsenius (* 9. Juni 1903 - ✝︎ 29. Oktober 2003) war in der Zeit vom 1945 bis 1947 für den Wiederaufbau der Finnmark mitverantwortlich. Bei der städtebaulichen Planung für Vadsø wurde für den Kirchenneubau ein Traditionsbruch vorgeschlagen. Der Neubau sollte an der Stelle der niedergebrannten Kirche auf der Anhöhe zum Stadtzentrum mit der Kirchenschiffausrichtung Süd-Nord - statt traditionell Ost-West - errichtet werden.
Die Kirche wurde von 1954 bis 1958 als Betonkirche gebaut und von Magnus Paulsson (* 14. Juli 1881 - ✝︎ 18. März 1958), der u.a. am Entwurf für das Rathaus in Oslo mitbeteiligt war, geplant. Magnus Paulsson hat sie als Betonkirche gebaut und „Eismeerkirche“ genannt. Symbolisiert wird dieser Name durch die beiden Betontürme (Eisklötze) als Begrenzung des Eingangs. Die Kirche hat 480 Sitzplätze. Das „Nasjonalmuseet for kunst, arkitektur og design“ in Oslo verfügt u.a. über eine Online-Sammlung von Bauzeichnungen. In dieser Sammlung können eine Zeichnung von einem nicht umgesetzten Entwurf Ostfassade - August 1949 sowie Zeichnungen vom umgesetzten Plan Südfassade - Turm und Grundriss eingesehen werden.

Skallelv kapell
Im von finnischen Einwanderern gegründeten Skallelv, dem östlichsten Ort der Vadsø-Kommune, ca. 34 km vom Hurtigrutenanleger entfernt, steht die kleine, 1961 errichtete „Skallelv kapell“. Sie ist aus Holz und hat 78 Plätze. Architekt: Rolf Harlew Jenssen.

Vestre Jakobselv kirke
Eine weitere kleine Kirche steht im ebenfalls zur Vadsø-Kommune gehörenden Ort Vestre Jacobselv, in westlicher Richtung ca. 19 km vom Hurtigrutenanleger entfernt. Die nach ihrem Ort benannte Kapelle wurde bereits 1940 vom Architekten Trysil aus Holz gebaut und hat 100 Plätze. Sie hat den Krieg überstanden und wurde 1976 renoviert.

Vadsø-Museum /Ruija Kvenmuseum
Das Vadsø-Museum/Ruija Kvenmuseum ist Teil des Varangermuseums, welches weitere Abteilungen in Vardø und Sør-Varanger hat. Es wurde am 1.1.1971 gegründet. Die einzelnen Gebäude sind Eigentum der Gemeinde.

Das Vadsø-Museum besteht aus den Bereichen
„Esbensengården“,
„Tuomainengården“ in Sletten,
„Bietilægården“,
Kjeldsenbruket auf Ekkerøy, 15 km östlich von Vadsø und dem „Vadsøya kulturpark“
sowie der Ausstellung „Luftskip og båter“ (Luftschiffe und Boote).
Die Ausstellung „Luftskip og båter“ kann man in einem Gebäude in der Nähe des Hurtigrutenkais besuchen. Zu sehen sind Dokumente, Gegenstände und Bilder der dramatischen Nordpolfahrten Amundsens und Nobiles mit den Luftschiffen NORGE und ITALIA. Sie erzählt auch vom Schiffbruch der ITALIA und Amundsens Tod. Bei der Rettungxpedition für Nobile. Daneben wird über die Fischerei in der Varangerregion erzählt und verschiedene Schiffe gezeigt.

Vadsø kulturpark

Im Nordosten der Insel Vadsøya liegt der Vadsø kulturpark. Er gehört zum Projekt „Fotefar mot nord (Fußspuren nach Norden“. Das Projekt umfaßt über 100 Kulturdenkmäler zwischen Nord-Trøndelag und der Finnmark.

 Zu sehen sind gut erhaltene Reste u)nd Grundmauern einer frühen Besiedelung im 16.Jahrhundert, bevor die Bewohner samt ihrer Kirche aufs Festland wechselten. Ebenfalls auf dem Gelände befindet sich der sogenannte „Russenfriedhof“, auf dem die russischen Einwanderer im späten Mittelalter ihre Toten begruben.

 Zudem gibt es Reste von Geschützstellungen, Laufgräben und Bunkern der deutschen Besatzungstruppen auf dem Gebiet des Kulturparks.


Bilder

orte/vadso.txt · Zuletzt geändert: 09.02.2024 von jobo