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DS LYRA (1905)

DS LYRA (1905) / © by Mike Bent

Technische Daten

  • Länge: 56,6 m (RegL)
  • Breite: 8,6 m
  • Tiefgang: 6,3 m
  • Geschwindigkeit: 11,5 Knoten
  • Leistung: 750 PSi - 186 NHP (BMV Dreifach Expansions Dampfmaschine)
  • Tonnage: 784,02 BRT / 469,39 NRT
  • Tragfähigkeit: 454 tdw
  • Passagiere: 230
  • Besatzung: 27
  • Baunummer: 129
  • Rufzeichen: (MCDJ)
  • Reederei: BDS

Geschichte

Nach dem Verlust DS ORION 1903 und der Verlängerung der Staatsverträge um sechs Jahre 1904 benötigte die BDS ein neues Schiff, um ihre Vertragsverpflichtungen zu erfüllen. Deshalb bestellte die Reederei bei Bergens Mekaniske Verksted ein Schwesterschiff der ASTRÆA, allerdings ohne die Verstärkungen für den Einsatz als Hilfskreuzer und mit der wesentlich schwächeren Maschine der DS ORION. Da diese deutlich weniger Platz in Anspruch nahm, als die stärkere Antriebsanlage der ASTRÆA, hatte der Neubau mit 454 tdw eine deutlich höhere Frachtkapaizität als ihre Halbschwester. Auch die Aufbauten und Passagiereinrichtungen für die Passagiere (42 Kojenplätze in der 1. Klasse, 20 in der Zweiten und 42 in der Dritten) unterschieden sich deutlich von der ASTRÆA, so war z.B. der Seisesaal der 1. Klasse nicht mehr auf der Poop, sondern in der Schiffsmitte platziert. Dieses Arrangement, das zum Standard werden sollte, erhöhte durch die weniger stark wahrgenommenen Schiffsbewegungen den Komfort der Passagiere. Mit Hinblick auf das lukrative Touristengeschäft waren die Kammern der 2. Klasse so eingerichtet, dass sie auch in der 1. Klasse vermarktet werden konnten. Der Kaufpreis betrug 310.229,- kr.

Im Januar 1905 wurde das LYRA getaufte Schiff von der Bauwerft an die BDS übergeben und anschließend im Liniendienst der Hurtigrute eingesetzt, wechselte aber im Juli desselben Jahres auf die Finnmarkshurtigrute zwischen Tromsø und Vardø via Hammerfest, bis sie dort im Juli 1906 von der KONG HALFDAN abgelöst wurde.

Im Rahmen der großen Fahrplanumstellung des Jahres 1907 (Etablierung zweier durchgehenden Rundreisen von Bergen nach Vadsø und Wegfall der Finnmarkshurtigrute) wurde die LYRA, die im Juli 1907 auf die Finnmarkshurtigrute zurückgekehrt war, das letzte Schiff, das diese eigenständige Verbindung im Oktober 1907 bediente.

Die Fahrplanumstellung führte dazu, dass die BDS ihre Tonnage auf der Hurtigrute überdachte und mit der MIDNATSOL eine Weiterentwicklung der LYRA bestellte. Nach dem Verlust der ASTRÆA im Januar 1910 wechselte zunächst die HERA als Ersatzschiff von der Hamburg- auf die Hurtigrute und löste nach der Auslieferung der POLARLYS und einem Umbau die als zu klein und zu langsam empfundene LYRA 1913 ab, die sodann zum Verkauf angeboten wurde.

Am 6. Dezember 1913 kaufte die osmanische Reederei Administration de Navigation à Vapeur Ottomane aus Istanbul die HERA und benannte sie in BIGA um. Am 10. Juli 1915 wurde das Schiff von dem britischen Unterseeboot HMS E7 bei Mudanya im Marmarameer torpediert und versenkt.

Bilder

DS Lyra

schiffe/ds_lyra_1900.txt · Zuletzt geändert: 04.07.2023 von 127.0.0.1