Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


schiffe:ds_nordnorge_1924

Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.


schiffe:ds_nordnorge_1924 [04.07.2023] (aktuell) – angelegt - Externe Bearbeitung 127.0.0.1
Zeile 1: Zeile 1:
 +====== DS NORDNORGE (1924) ======
  
 +{{:schiffe.vor-45:nordnorge-1883.jpg?400&direct|DS NORDNORGE (1924) / © by Mike Bent}}
 +{{:schiffe.vor-45:nordnorge-1924.jpg?400&direct|DS NORDNORGE (nach 1936) / © by Mike Bent}}
 +
 +===== Technische Daten =====
 +
 +  * Länge: 58,9 m (LüA)
 +  * Breite: 9,02 m
 +  * Tiefgang: 5,94 m
 +  * Geschwindigkeit: 13 Knoten
 +  * Leistung: 1010 PSi (TMV dreifach Expansions Dampfmaschine)
 +  * Tonnage: 873 BRT / 448 NRT
 +  * Passagiere: 270
 +  * Baunummer: 186
 +  * Reederei: [[schiffe:ods|ODS]]
 +
 +===== Geschichte =====
 +
 +Am 12.09.1923 wird das Schiff in [[orte:trondheim|Trondheim]] vom Stapel gelassen und auf den Namen NORDNORGE (ursprünglich sollte es SOLSTRÅLEN heißen) getauft. Die Trondhjems M/V kassierte 980.000 Kronen dafür.\\
 +Taufpatin war Sigrid Øiseth, der Tochter des Bürgermeisters von Narvik.\\
 +Am 17.01.1924 wird es dann an die Reederei [[schiffe:ods|ODS]] übergeben. Ihr Kaufpreis betrug fast 1 Mill. Kronen.\\
 +Ab 24.01.1924 auf der Strecke Narvik - [[orte:trondheim|Trondheim]] im Küstenexpress-Dienst unterwegs\\
 +1935 plant das Verkehrsministerium eine Ausweitung der Hurtigrute auf 7 Abfahrten pro Woche. Die [[schiffe:ods|ODS]] bietet die DS NORDNORGE als Hurtigrutenschiff an unter der Bedingung, dass auch Narvik als Anlaufhafen eingeplant wird.\\
 +1936 wird das Schiff in [[orte:trondheim|Trondheim]] umgebaut. Es wird auf 65 m verlängert, neu vermessen (991 BRT, 566 NRT), bekommt eine neue Brücke und eine 3-Klassen-Einteilung.\\
 +Ab November 1936 in der Hurtigrute eingesetzt auf der Strecke [[orte:trondheim|Trondheim]] - [[orte:kirkenes|Kirkenes]].\\
 +Von den 7 Küstentouren pro Woche starteten jetzt 1 in Stavanger, 5 in [[orte:bergen|Bergen]] und 1 in [[orte:trondheim|Trondheim]]. Die Vesterålen wurden auf verschiedenen Strecken angelaufen. 1x wöchentlich fuhren die nun insgesamt 14 Schiffe auch die Strecke Lødingen-Narvik.\\
 +Während des deutschen Angriffs auf Norwegen am 09.04.1940 lag das Schiff in [[orte:trondheim|Trondheim]] zur jährlichen Durchsicht in der Werft.\\
 +Am 07.05.1940 wurde das Schiff von den deutschen Besatzern in [[orte:trondheim|Trondheim]] beschlagnahmt und seine norwegische Besatzung durch deutsche Marinesoldaten von den Zerstörern PAUL JACOBI und THEODOR RIEDEL ersetzt, um für Truppentransporte eingesetzt zu werden. Die NORDNORGE verblieb aber unter norwegischer Flagge und verließ am 09.05.1940 mit 300 deutschen Soldaten, die in Hemnesberget hinter den norwegisch-alliierten Linien gelandet werden sollten (Operation "Wildente"), den Trondheimsfjord. In Hemnesberget wurde die NORDNORGE, auf der zuvor Verwundete und Gefallene eingeschifft worden waren, am 10.05.1940 am Dampfschiffskai von dem britischen Kreuzer HMS CALCUTTA und dem Zerstörer HMS ZULU versenkt.\\
 +Im Januar 2021 wurde das Wrack der NORDNORGE im Rahmen von Sonaruntersuchungen ca. 200 Meter vom Dampfschiffskai in Hemnesberget auf einer Tiefe von 280 Metern gefunden. Entgegen der bisherigen Annahme, das Schiff sei durch einen Torpedotreffer entzweigerissen worden, ist das Wrack in einem Stück erhalten, was sich mit zeitgenössischen Beobachtungen deckt, nach denen sich die NORDNORGE durch die Druckwelle einer weiteren Torpedoexplosion losgerissen haben soll und kräftig vom Land abgesetzt wurde, bevor sie schnell über das Heck zu sinken begann. Das Wrack der NORDNORGE ist als Grabstätte geschützt, soll aber unter wissenschaftlicher Begleitung weiter untersucht werden.\\
 +
 +===== Bilder =====
 +
 +{{:schiffe:ds_nordnorge_1924:nordnorge0729.jpg?120&direct|DS NORDNORGE}}
 +{{:schiffe:ds_nordnorge_1924:nordnorge0730.jpg?120&direct|DS NORDNORGE}}
 +{{:schiffe:nov2011-nk-1189.jpg?120&direct|DS NORDNORGE}}
 +{{:schiffe:vor45:ds_nordnorge_i_bodoe.jpg?120&direct|DS NORDNORGE (Juni 1928) in Bodø / public domain - Fotograf: Anders Beer Wilse/Norwegian Museum of Cultural History}}