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expeditionsreisen:svalbard

Svalbard

Spitzbergen Spitsbergen

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Karten etc.: Das Cruisehandbuch für Svalbard

Spitzbergen (Svalbard, offizieller Name der Inselgruppe)

Erstellt von nonnie auf Basis der Reise: „Höhepunkte Spitzbergen“ mit MS FRAM (Ende August 2011)

Allgemeine Informationen zu Spitzbergen

Landesstruktur

Spitzbergen ist eine norwegische Inselgruppe auf halbem Weg zwischen Nordkap und Nordpol zwischen dem 74. und 81. Breitengrad. Eine eisige Schönheit: geheimnisvoll im Winter wie im Sommer, rau und karg. Etwa 60 % der 63.000 qkm großen Festlandfläche sind vergletschert und das Packeis umschließt Küsten und bis zu 1m-3m dicken Eisdecke. Die Entfernungen von Süd nach Nord betragen ca. 380 km und von West nach Ost ca. 220 km. Zum Nordpol sind es nur noch ca. 1000 km gen Norden.
Spitzbergen besteht aus 5 größere Inseln, deren größte den Namen Spitzbergen = Svalbard (übersetzt kalte Küste) trägt und viele kleine Inseln. Das Archipel umfasst 5 große Inseln: Spitzbergen, Prinz-Karl-Forland, Nordostland, Barentsøya und Edgeøya. Im Norden grenzt die Inselgruppe ans Nordpolarmeer, im Süden trifft sie auf die Barentssee. Die Westküste wird durch den Golfstrom zum nördlichsten eisfreien Gebiet. Der höchste Berg ist der Newtontoppen mit 1.717m.
Der Boden ist fast überall in einer Tiefe von 80 cm bis 400 cm gefroren (Permafrost). Die obere Schicht taut im Sommer aber das Wasser kann nicht ablaufen und der Boden wird sumpfig.

Bevölkerung

Svalbard ist weit entfernt von Ostgrönland (400 km) und vom Nordkap (860 km), die Inuit und Samen konnten es wegen der Meeresströmung, die von Ostgrönland Richtung Süden driftet, nicht erreichen, daher gibt es auch keine einheimischen Völker. Die ersten Menschen siedelten 1906 auf die Hauptinsel Spitzbergen, denn es wurden wertvolle Kohlevorkommen entdeckt. Die erste Grube entstand bei Longyearbyen – bis heute Hauptstadt - . In den vorherigen Jahrhunderten waren es Walfänger und Robbenjäger und ab dem 19. Jahrhundert interessierte sich die Wissenschaft für Spitzbergen und Forscher, Abenteurer, Wissenschaftler und Bergleute eroberten die Region. Ständige Bewohner sind bis heute die Ausnahme, nur ca. 3000 Menschen leben auf der Insel, davon ca. 2000 Einwohner in Longyearbyen und in Ny-Alesund ca. 300 Wissenschaftler im Sommer, im Winter höchstens 100 Bewohner.

Herr auf Svalbard ist der Eisbär, ca. 3000 Tiere, also mehr als Menschen, regieren und leben auf der Inselgruppe. In der Arktis leben heute noch ca. 24000 Eisbären. Jederzeit muss damit gerechnet werden, dass ein Eisbär auftaucht, daher ist es verboten, außerhalb der Siedlungen ohne Gewehr oder bewaffneten Führer unterwegs zu sein. Selbst in den Siedlungen ist man vor ihm nicht sicher, daher werden Schulhöfe und Spielplätze hoch umzäunt. Sie stehen seit 1939 ganzjährig unter Schutz und seit 1978 ist die Jagd total verboten. Nur das Rentier und der Polarfuchs können hier an Land/Eis leben.
Der Eisbär ist das größte Landsäugetier nicht nur in der Arktis sondern überhaupt. Die männlichen Eisbären werden bis zu 3 Meter groß und zwischen 300 und 600 kg schwer, sie sind gute Sprinter und können bis zu 40 kmh erreichen. Er ist perfekt an die Kälte angepasst und hat keine natürlichen Feinde und daher keine Angst vor Menschen. Sein dichter Pelz und die fast 10 cm dicke Fettschicht darunter, halten ihn bis zu minus 50 Grad C warm. Die Haare sind hohl und klar und leiten die Wärme auf ihre tiefschwarze Haut, die die Wärme sehr gut aufnimmt. Sogar die Zunge ist pigmentiert, was sie blau scheinen lässt. Diese isolierte Wärme kann aber auch nicht nach außen dringen, daher bewegt er sich meistens eher langsam. Wenn er rennt oder kämpft, muss er hecheln wie ein Hund und lässt die Zunge heraushängen, um sich abzukühlen.

Er ist ein ausdauernder Schwimmer und zählt auch zu dem Meeressäuger „ursus maritimus“. Seine Jagdsaison beginnt, wenn das Packeis wächst und die geschlossene Eisdecke für seine Hauptmahlzeit „die Robbe“ nur noch wenige Luftlöcher hergibt. Als Einzelgänger und Fleischfresser ist er das ganze Jahr lang auf Wanderschaft, auf dem Treibeis und an der Küste, um nach Beute zu suchen.
Sofern doch mal ein Eisbärmännchen auf ein Eisbärweibchen trifft und es zur Paarung kommt, kann die Bärin den Beginn ihrer Schwangerschaft bis zu einem halben Jahr hinauszögern. In dieser Zeit wird sie sich Fettreserven anfressen, da sie sich im Winter in eine Schneehöhle vergräbt, um ihre meist 2 Jungen zur Welt zu bringen und zu säugen. Erst im Frühjahr verlässt sie abgemagert mit ihrem Nachwuchs die Höhle und geht auf Robbenjagd. Die Jungen werden der Mutter 24 bis 30 Monate folgen, bis zu ihre eigenen Wege gehen.

Da das sommerliche Packeis allmählich verschwindet, können die Eisbären sich nicht mehr von Robben ernähren und ein gestrandeter Wal wird dann für alle umherziehenden Bären eine lukrative Futterquelle. Ob der Eisbär in Zukunft eine bedrohte Tierart wird, sie sind durch den Klimawandel extrem bedroht!!!

Geschichte

Svalbard hat eine ähnliche Geschichte wie andere arktische Regionen, nur mit 200 Jahren Vorsprung aufgrund seiner Erreichbarkeit mit dem Schiff von Europa aus. Die Inselgruppe wurde nie von den Inuits oder „Eskimos“ besiedelt. Diese ließen sich in Grönland nieder.
Als Entdecker von Svalbard ist der Holländer Willem Barentsz zu nennen. Er segelte in dieser Gegend, um eigentlich eine östliche Route nach Asien zu finden. Die Nordwestpassage war zu vereist und schwierig hier durchzukommen, so segelte er gen Osten und entdeckte die Nordostpassage. Er fuhr mit seinem Schiff bis zum Eisrand und folgte diesem ostwärts. Am 17. Juni 1596 erblickten sie Land mit spitzen Bergen und nannten dieses Land „Spitzbergen“. Das war ihm aber nicht genug, er wollte ja nach Osten und nahm Kurs nach Nordosten, wo der Winter ihn überraschte und das Schiff vom Eis eingeschlossen wurde. Mit Überwinterung in einer Hütte kamen sie schließlich bis zur Kola-Halbinsel, wo Barentsz an Skorbut (Vitamin C Mangel) starb.
Anfang des 17. Jahrhunderts fuhren einige Schiffe auf den Spuren von Barentsz, das Eis hinderte aber auch sie an der Weiterfahrt. Der Engländer Henry Hudson war 1607 der Erste, der mit seiner Expedition Wale beobachtete. So begann das Zeitalter der Walfänger. Die Engländer und Holländer hatten wenig Ahnung vom Walfang und es brach ein Fangkrieg untereinander aus, bis sie einsahen, dass sie so nicht weiter kamen und begruben das „Kriegsbeil“. Sie teilten die Fanggebiete auf, den nördlichen Teil erhielten die Holländer, den südlichen die Engländer. In Smeerenburg (Speckstadt) errichteten die Holländer Holzhäuser und die Fjorde wurden regelrecht geplündert, so dass 1640 keine Wale mehr anzutreffen waren. Der Walfang wurde auf hoher See fortgesetzt und mit Einführung von Fabrikschiffen und Sprengharpunen immer mörderischer. Vom 16. bis Anfang des 20. Jahrhunderts war die Geschichte von Svalbard 400 Jahre lang ein einziges großes Gemetzel.

Jedoch der wichtigste Pionier von Svalbard war der schwedisch-finnische Entdecker Adolf Erik Nordenskiöld, der 1864 mit seinem Schiff 81°42’ erreichte. 1873 wollte er seinen Traum erfüllen, den Nordpol zu erreichen. Auch diese Expedition wurde durch das Eis gestoppt und so entdeckte er Nordaustlandet, die östlichste Insel vom Spitzbergen Archipel.

Die Entdeckung der Kohle erfolgte im Jahre 1899 von Soren Zachariassen in der Nähe von Longyearbyen. Der Amerikaner John Munroe Longyear kam als Tourist 1901 nach Svalbard und gründete 1904 eine Gesellschaft, die den Kohleabbau förderte. Schon 1910 exportierten 200 Menschen 29 000 Tonnen Kohle aus Longyearbyen, das sich damals noch Longyear-City nannte.1916 gründete Herr Longyear und der Staat Norwegen die Kohlebergbaugesellschaft von Spitzbergen.
Auch in Ny Alesund, Sveagruva und Pyramiden begann man mit dem Abbau von Kohle. Den Ort Barentsburg kauften die Russen den Norwegern ab. 1960 bauten Norwegen und die Sowjetunion jeweils über 400 000 Tonnen jährlich ab.

Die Zeit der Abenteurer begann Ende des 19. Jahrhunderts mit dem Ingenieur Salomon August Andrée. Am 11. Juli 1897 startete er, Strindberg und Fraenkel in Virgohavna auf Danskøya (Nordwestküste) mit dem Ballon „Adler“ (Ørnen), der aber nur 500 km zurücklegte und durch Vereisung so schwer wurde, das er auf dem Eis notlanden musste. Die 3 Männer schlugen sich vom Packeisgürtel zu Fuß bis zur Weißen Insel (Kvitøya) durch, wobei sie sich von Robben und Eisbären ernährten, jedoch dort schließlich den Tod fanden. Erst 33 Jahre später entdeckte ein norwegisches Robbenfangschiff das letzte Lager mit gut erhaltenem historischen Filmmaterial, Aufzeichnungen und Briefen.
Erst 1926 wurde unter Führung von Roald Amundsen mit einem motorisierten Luftschiff „NORGE“ der Nordpol überflogen. Der Italiener Umberto Nobile, der die „Norge“ entworfen hatte und bei der Amundsen Fahrt dabei war, unternahm seine eigene Fahrt zum Pol 1928 mit dem Luftschiff „ITALIA“. Auf dem Rückweg kam die „ITALIA“ in ein Unwetter und musste notlanden. An der Suche nach Nobile beteiligten sich 6 Nationen, auch Amundsen, der jedoch mit seinem Wasserflugzeug samt Mannschaft im Bereich der Bäreninsel ums Leben kam, Nobile wurde gerettet. Das gespannte Verhältnis zwischen Amundsen und Nobile und die Tatsache, dass Nobile vor seiner Besatzung gerettet wurde, gehören zu den dramatischsten und spektakulärsten Teilen der neueren Arktis Geschichte.

Danach begann die wissenschaftliche Forschung auf Spitzbergen, hier spielte Norwegen eine zentrale Rolle. 1928 wurde die Norges Svalbard- og Ishavsundersøkelser, der Vorläufer des Norwegischen Polarinstituts gegründet. Die Schweden ließen sich im Isfjord nieder. 1935 errichteten die Polen eine Forschungsstation im Hornsund. Der Wettlauf zum Nordpol machte Spitzbergen berühmt. Nach 1960 waren Longyearbyen, Barentsburg und Ny Alesund Stützpunkte für hunderte von Forschungsaktivitäten. Ny Alesund ist heute zu einer der wichtigsten Ansiedlungen für die Polarforschung auf der Welt geworden, vor allem seit 2000, wird dem „Hohen Norden“ im Umweltbereich und der physikalischen Forschung große Bedeutung beigemessen. Das Norwegische Polarinstitut ist eines der aktivsten in der Welt.

Der Spitzbergen Tourismus begann eigentlich schon mit der Einführung von Kreuzfahrten und der Eröffnung eines Hotels 1896 in Longyearbyen. Solange es jedoch nur möglich war, mit der Hurtigrute nach Spitzbergen zu kommen, blieb der Tourismus sehr eingeschränkt. Mit der Inbetriebnahme des Flughafens 1975 und den Aufschwung der Linienschiffskreuzfahrten in den 90er Jahren sowie mit Beginn der Expeditionskreuzfahrten entwickelte sich Svalbard rasant schnell. 2008 kamen ca. 40 000 Personen per Flugzeug und ca. 30 000 per Schiff nach Svalbard, was der lokalen Wirtschaft rund NOK 290 Millionen einbrachte.

An- und Abreise

Anreise/Longyearbyen

Individuelle Anreise nach Düsseldorf.
Der Air Berlin Charterflug von Düsseldorf nach Longyearbyen dauert ca. 4,5 Std.
Start 21.40 Uhr - Ankunft 02.10 Uhr
Check-In am Terminal B mit Personalausweis
Vorab Platz Reservierung ist telefonisch 01805 737800 oder per e-mail serviceteam@airberlin.com möglich
Vorabend Check-In in Düsseldorf am Terminal C Schalter 251 ist von 18.00 bis 21.00 Uhr mit einer Gebühr von € 5,00 pro Person möglich

Nach Ankunft in Longyearbyen Begrüßung durch Hurtigruten Reiseleiter mit Schild „MS FRAM“ und Transfer per Bus zu den Hotels (Spitzbergen Hotel oder Radisson Blu Polar Hotel oder Spitsbergen Guesthouse)

Hotel Longyearbyen Hotelabau

Einchecken im Hotel – Schuhe bitte ausziehen und ins Regal stellen – (Haussocken mit rutschsicheren Noppen ins Handgepäck). In Spitzbergen ist dies Brauch bei Betreten von öffentlichen und privaten Räumen, damit der „Matsch“ draußen bleibt.

Die Nacht ist kurz, Frühstücksbuffett von 07.00 bis 10.00 Uhr. Zimmer räumen bis 11.00 Uhr und Gepäck in zugewiesenen Raum abstellen, von dort wird es direkt aufs Schiff befördert.

Anschließend in den Hotels Informationsveranstaltung über Verhalten auf Svalbard, bei PolarCirkle Anlandungen etc. Reisepässe/Personalausweise werden eingesammelt, Rückgabe erfolgt am Ende der Reise.

Bustransfer 14.00 Uhr vom Hotel zum Hafen Longyearbyen-Bykaia zur MS FRAM mit Stadtrundfahrt, Svalbard Museumsbesuch und Svalbard Galleri.

  • Einschiffung und Check In ca. 16.30 Uhr
  • Cruise-Konto eröffnen
  • Expeditionsjacke abholen
  • Bootsgruppen Einteilung
  • Abfahrt ca. 18.00 Uhr
  • Abendbuffet 18.00 Uhr – 20.30 Uhr – freie Platzwahl

Abreise/Longyearbyen

Ausschiffung im Hafen von Longyearbyen-Bykaia ca. 01.00 Uhr und direkter Bustransfer (ca. 20 Min.) zum Flughafen.
Abflug Air Berlin Charterflug ca. 03.25 Uhr.
Ankunft Düsseldorf ca. 08.00 Uhr

Kontakt Adressen

Spitsbergen Hotel, Postfach 500/N – 9171 Longyearbyen

  • Tel: +47 79 02 62 00 / Fax: +47 79 02 62 01

Radisson Blu Polar Hotel Spitsbergen, Postfach 554/N – 9171 Longyearbyen

  • Tel: +47 79 02 34 50 / Fax: +47 79 02 34 51

Spitsbergen Gästehaus, Postfach 500/N – 9171 Longyearbyen

  • Tel: +47 79 02 63 00 / Fax: +47 79 02 63 01

MS FRAM

  • Tel: +47 51 40 64 40

Öffnungszeiten auf der FRAM:

QILAK – Observation Lounge, Deck 7 10.00 Uhr – 24.00 Uhr Bar-Service
NUNAMI Bistro, Deck 4 vorne 24 Stunden-Kaffee/Tee kostenlos
Kuchen, Getränke etc. zum Verkauf
Rezeption, Deck 4 24 Stunden geöffnet
IMAQ Restaurant, Deck 4 hinten laut Tagesprogramm

Informationstafeln, Deck 4: tägliches Programm (Essenszeiten, Vorträge, Anlandungen, Bootsgruppen Einteilung usw.)

Häfen, Anlandungen, Ausflüge

2. Tag - Longyearbyen – 78°14’N 15°30’O

Früher als Gemeinde von Bergleuten gegründet, ist Longyearbyen heute die Hauptstadt des Archipels, mit ca. 1900 Einwohnern, bestehend aus 40 Nationalitäten. 1946 wurde Longyearbyen komplett neu aufgebaut. Sie haben einen eigenen Stadtrat, der von dem Gouverneur (Sysselmann) geführt wird, 3 Kindergärten, 1 Gymnasium und eine Universität (Unis). Es gibt mehrere Museen – das Svalbardmuseum, das Luftfahrtmuseum, Kunstmuseum (Galeri).

Krankenhaus Kirche Hauptstraße Kulturzentrum Einkaufszentrum

Die Geschichte von Longyearbyen ist die Geschichte vom Bergbau und das Erbe des ersten Kohleabbaus ist überall gegenwärtig. Das Bergarbeiter Denkmal steht im Zentrum des Ortes. Im Kaufhaus „Lompen“ (Lumpen) ist auch das Cafe „Buse“ (rohe Kerle) integriert. Das „Huset“ ist heute immer noch der zentrale Treffpunkt der Einwohner, heute mit Kino, Gasthof und Feinschmeckerlokal.

Longyearbyen Longyearbyen Longyearbyen Adventfjord Longyearbyen Forschungsschiff Longyearbyen Bergarbeiter-Denkmal

2. Tag - Barentsburg – 78°14’N 14°13’O

Barentsburg ist seit 1935 eine russische Bergbausiedlung auf Svalbard. Sie wurde im 2. Weltkrieg zwar zerstört, aber 1948 wieder aufgebaut und in den Jahre 1975 bis 1985 investierte die Sowjetunion viel in Wohnungen und öffentlichen Gebäuden wie Schwimmbad, Bibliothek und eine Sporthalle. Die Bergarbeiter, die heute noch Kohle fördern, kommen aus Russland und der Ukraine. Seit dem Zusammenbruch der sowjetischen Gesellschaft in den 1990er Jahren leben noch ca. 300 Bewohner hier. Der Kohleabbau ist nicht mehr rentabel und so versuchen sie, auch vom Tourismus in Svalbard etwas mitzubekommen.
Barentsburg ist ein beliebtes Ziel für Ausflüge von dem nur 55 km entfernten Longyearbyen. Gegen 20.00 Uhr macht die MS FRAM am Hafen fest – bis 22.45 Uhr haben alle Passagiere die Möglichkeit den Ort mit einem Guide oder auf eigene Faust zu erkunden. Im Gemeindehaus wird eine russische Folklore Show angeboten, die man nicht verpassen sollte. Ansonsten bietet dieser Ort einen kleinen Einblick in das Leben der Bergarbeiter.
Um 23.00 Uhr heißt es „Leinen los“ Richtung Nordwest Kongsfjorden/Ny Ålesund.

Barentsburg Barentsburg

3. Tag - Ny-Ålesund im Kongsfjorden – 78°55’N 11°57’O

Der Kongsfjord ist im Nordwesten von Svalbard der längste und schönste. Er wird von alpinen Gipfeln bis zu 1225 m Höhe und einer kargen Tundren Landschaft eingerahmt. Am Ende des Fjordes erstreckt sich der Kongsbreen (Königsgletscher) mit den drei eisfreien Gipfeln Nora, Dana und Svea, benannt nach den drei skandinavischen Ländern.

Ny Ålesund

Für den Spaziergang durch Ny-Ålesund hat man ca. 2 Stunden Zeit und kann den anhand des Stadtplans gut alleine machen. Im Ort sind empfindliche Messgeräte der Forschungsstationen, so dass Mobiltelefone und Netzwerkfunktionen des Computers ausgeschaltet werden müssen. Alle Gebäude und Gegenstände, die vor 1946 errichtet wurden – etwa 30 - gelten als historisch geschützt. Das Minenmuseum gibt interessante Informationen über den Bergbau damals und heute. Im Kongsfjord Souvenirladen gibt es eine große Auswahl an Mitbringsel, aber vor Betreten Schuhe bitte ausziehen!
Nicht zu übersehen ist natürlich das nördlichste Postamt der Welt, in dem jeder seine Postkarten mit den einzigartigen Poststempeln versehen kann.

Postamt Poststempel Briefkasten

Ny-Ålesund, die nördlichste bewohnte Siedlung der Welt, die als Bergbau Siedlung 1916 gegründet wurde, zählt im Sommer ca. 200 und im Winter ca. 50 Bewohner. Die Kohleförderung wurde 1963, nach einer Reihe von Grubenunfällen eingestellt. Noch heute sind zahlreiche Hinterlassenschaften zu sehen, z.B. die kleine Lokomotive mit ihren 4 Loren.

alte Bergbahn alte Bergbahn

Heute ist Ny-Ålesund zu einem sehr wichtigen Zentrum für Wissenschaftler der führenden Forschungsinstitute in der Welt geworden. Die erste Forschungsstation wurde auf Beschluss der norwegischen Regierung 1968 eröffnet.
Die alten Holzhäuser der Bergleute wurden restauriert und dienen heute als Forschungsstationen für die Länder Norwegen, China, Frankreich, Süd-Korea, Deutschland, Japan, Großbritannien, Indien, Niederlande und Italien.

chinesische Station

Nicht zu vergessen, mit der Eroberung des Nordpols wurde Ny-Ålesund zum Ausgangspunkt zahlreicher Expeditionen. Namen wie Roald Amundsen, Ellsworth und Nobile sind stark mit diesem Ort verbunden.

Das Denkmal von Amundsen und der Ankermast des Luftschiffs „Norge“ und das nördlichste Postamt der Welt sind die markanten Orte auf dem Rundgang durch diese historische Siedlung.

Roald Amundsen Luftschiffmast

4. Tag - Magdalenefjorden – 79°34’N 10°53’O

Erste Anlandung mit den PolarCirkle Booten und den ausgeliehenen Gummistiefel für NOK 120,00 erfolgt bei Gravneset (Gräberhalbinsel) im Süden des 10 km langen Fjordes. Hier befindet sich eine wichtige kulturelle Überlieferung aus dem 16. Jahrhundert ein Walfängerfriedhof von 30 Gräbern. Die Schutzpatronin der Walfänger war die „Magdalena“, daher der Name des Fjordes. Ein Denkmal erinnert an die Walfänger und Forscher. Am Strand an den Gräbern sind auch die Blubberöfen zu finden, in denen die erbeuteten Wale gekocht wurden. Sie dürfen nicht betreten werden.

Magdalenenfjord Magdalenenfjord Magdalenenfjord Crew im Magdalenenfjord Magdalenenfjord Walknochen Magdalenenfjord

Für Mutige gibt es hier die Möglichkeit, im arktischen Gewässer schwimmen zu gehen. Ruhm und Ehre werden mit einem Zertifikat belohnt!

Es münden mehrere Gletscher in diesem schönen Fjord, der größte ist der Waggonwaybreen, der sich in den vergangenen Jahren um über 1 km zurückgezogen hat.

Waggonwaybreen Waggonwaybreen

Auf den Weg zum Norden passieren wir die Walross Insel Moffen auf dem 80. Breitengrad um Mitternacht. Die Walrosse haben auf dieser flachen Kiesinsel ihre Ruheplätze eingenommen und liegen „haufenweise“ neben- und übereinander.

Walrosse

5. Tag – Packeisgrenze auf 81°29’N

Dieser Tag ist ein richtiger Expeditionstag, der Kapitän der MS FRAM sucht heute Eis, d.h. er versucht bis zur Eisgrenze am 81. Breitengrad vorzudringen und gegen 10.30 Uhr ist die Packeisgrenze auf 81°29’N erreicht und die Freude ist bei allen – Crew und Passagiere – riesig groß und zu aller Freude leistet der „Herr der Arktis“ der Eisbär uns Gesellschaft und tummelt sich auf den Eisschollen und im Wasser.

Packeisgrenze erreicht Eisbär Eisbär Eisbär Eisbär

Bis zum geographischen Nordpol sind es nur noch 950 km.
Die Krönung dieses Abenteuers ist die Ausfahrt ins Packeis mit den PolarCirkle Booten bei azurblauem Himmel!!!

Ausfahrt mit Polarcircle-Boot Packeisgrenze Ausfahrt mit Polarcircle-Boot Ausfahrt mit Polarcircle-Boot Ausfahrt mit Polarcircle-Boot Ausfahrt mit Polarcircle-Boot Ausfahrt mit Polarcircle-Boot Ausfahrt mit Polarcircle-Boot Gruppenfoto Packeisgrenze

6. Tag – Hinlopen Straße + Nordaustland + Kinnvika 79°37’N 18°47’O

Die MS FRAM macht ihren Weg südlich durch die berühmte Hinlopen Straße, die die Ostküste von Spitzbergen und die zweitgrößte Insel Nordaustland trennen. Diese Meeresstraße ist ca. 150 km lang und 10-60 m breit, schwierig zu durchfahren und häufig bis Mitte Juli von Eismassen blockiert. Ende August haben wir Glück und gleiten an dem eindrucksvollen Vogelfelsen Alkefjellet (100 m hoch) entlang. Auf diesem Basaltfelsen tummeln sich tausende Seevögel (Dickschnabellummen, Dreizehenmöven) zur Brutzeit.

Hinlopen Straße Hinlopen Straße Hinlopen Straße Vogelfelsen Alkefjellet Vogelfelsen Alkefjellet

Wir fahren an einem faszinierenden Tafeleisberg vorbei. Die Eiskappe des Nordaustlandes läuft ins Meer aus, indem sie eine Abbruchkante mit einer Länge von 160 km bildet.

Unsere nächste Anlandung ist auf Kinnvika. Hier erwartet uns eine gut erhaltene Forschungsstation, die 1957/1958 von den Schweden zusammen mit schweizerischen und finnischen Wissenschaftlern gebaut wurde.

Kinnvika Kinnvika

7. Tag – Freemansundet + Insel Barentsøya + Insel Edgeøya 78°25’N 21°27’O

Im Osten von Spitzbergen liegen zwei große Inseln Barentsøya und Edgeøya, die durch den Freemansund getrennt werden. Die MS FRAM gleitet durch dieses Naturreservat und je nach Wetter- und Eissituation erfolgt hier mit den PolarCirkle Booten eine Anlandung oder eine Bootstour. Zwischen 10 und 13 Eisbären hatten sich über einen Walkadaver hergemacht und wir unternahmen – aufgeteilt nach Gruppen - einen „Bären Ausflug“ mit den PolarCirkle Booten. Die Boote konnten sich bis etwa 50 m an die satt gefressenen Bären heranschleichen und wir konnten in Ruhe und völliger Stille dieses Naturschauspiel betrachten und in uns und die Kameras aufnehmen. Das „Highlight“ dieser Reise.

Eisbär am Walskelett Eisbär am Walskelett Eisbär am Walskelett Eisbär am Walskelett Eisbär am Walskelett

Danach erreichen wir mit der MS FRAM das Kapp Lee vor der Insel Edgeøya, die drittgrößte Insel des Svalbard Archipels.
Die Landschaft Edgeøyas besteht zum großen Teil aus weitgestreckten Plateaulandschaften, Tafelbergen und weichen Hängen im Inland. Im Süden befinden sich die beiden rund 400 Meter hohen Tafelberge Kvalpynten und Negerpynten, die an der Südküste steil ins Meer abfallen.
Eine geführte Wanderung von ca. 3 Stunden führt auf den Kvalpynten Tafelberg und ist für geübte Wanderer gut zu bewältigen und der sagenhafte Ausblick auf Rentiere und die Landschaft entschädigt für die Anstrengungen.

Edgeoya Freemansundet Freemansundet

8. Tag – Hornsund 76°57’N 15°46’O

Der relativ kleine Fjord im Südspitzbergen Nationalpark hat in der Hurtigruten Geschichte eine lange Tradition. Die alte DS LYNGEN machte hier planmäßig halt um Fallensteller dieser Gegend zu versorgen. Hier war bis 1973 (Verbot der Eisbärjagd) eine Hochburg für Eisbär Fallensteller.
Majestätische Gipfel – der Hornsundtind mit 1431m – und dramatische Fjorde machen den Hornsund zu einem besonderen Erlebnis.
In Gnålodden geht die MS FRAM auf Reede und eine kurze Anlandung mit den Booten kann beginnen. Hier betreiben die Polen eine Polarstation, die z.Zt. aber nicht besetzt ist.

Hornsund Hornsund Hornsund Hornsund Hornsund Hornsund

9. Tag – Trygghamna + Alkehornet + Skansebukta im Isfjorden 78°10’N 14°0’O

An der Westküste in der Mitte Spitzbergens öffnet sich ein breiter 107 km langer Fjord zur offenen See. Das „Alkehornet“ am Nordeingang des Fjordes ist ein markantes Seezeichen und im Süden erkennen wir am Kapp Linné das Gebäude von Radio Isfjord. Die beiden größten Orte Svalbards befinden sich hier im Süden: Longyearbyen und Barentsburg.

Isfjorden Alkehornet Alkehornet Alkehornet Alkehornet

Der Isfjorden hat viele Seitenarme – wir fahren in den nördlichsten, den Billefjord mit der verlassenen russischen Bergbausiedlung Pyramiden, die wir vom Schiff aus betrachten können. Trostlos sieht dieser tote Ort aus. Die Kohleförderanlage am Berg ist noch gut zu erkennen. 1998 hat Russland die Förderung eingestellt und die letzten Bewohner verließen im Jahre 2000 den Ort.

Pyramiden Pyramiden Pyramiden

Auf dem Rückweg nach Longyearbyen starten wir unsere letzte Anlandung auf Skansebukta. Wir treffen auf 2 norwegische Trapper in einer Hütte mit 2 Hunden. Auch hier sind noch Eingänge zur Kohlenmine zu finden und die Schienen des ehemaligen Kohlezuges liegen auch noch verstreut herum.

Skansebukta Skansebukta Skansebukta Skansebukta Skansebukta Skansebukta Trapperhütte Trapperhütte Brückenbesuch Skansebukta

Allgemeine Reiseinformationen

  • Änderungen am Reiseplan
    Wetter-, Wind- und Eisbedingungen bestimmen das Tagesprogamm. Dabei hat die Sicherheit oberste Priorität und der Kapitän legt den endgültigen Kurs während der Reise fest.
  • Einreisebestimmungen:
    Reisepass ab 2012 erforderlich (Kopie mitnehmen und getrennt aufbewahren)
  • Mobiltelefon (GMS)
    Wenn örtlich kein Empfang möglich, steht evtl. das MCP-Satellitensystem zur Verfügung. Die Gebühren sind vom jeweiligen Mobilfunk Anbieter abhängig, vor Reisebeginn abklären.
  • Internet
    Es gibt einen beschränkten Internet Zugang, der an Bord gebucht werden kann. WLAN ist nur auf Deck 4, dem Rezeptionsbereich, verfügbar. In Svalbard kann je nach Position des Schiffes Mobiltelefon und Internet zeitweise nicht verfügbar sein.
  • Medikamente und Medizinische Notfälle
    An Bord der MS FRAM gibt es einen englischsprechenden Arzt/Ärztin und eine Krankenschwester. Der Preis für medizinische Konsultation und Medikamente liegt etwa bei NOK 285,–. Regelmäßig erforderliche Medikamente reichlich im Handgebäck mitnehmen, die auch bei unvorhergesehenen Reiseverzögerungen ausreichen. Eine Reise-/Krankenversicherung mit Rückführungskosten ist zu empfehlen.
  • Wäscherei
    Ein Wäscherei Service ist für eine geringe Gebühr verfügbar. Keine chemische Reinigung.
  • Das Leitungswasser ist trinkbar. Wasser in Karaffen für die ganze Reise – darf nur im Restaurant getrunken werden – kostet NOK 190,–.
    Wasserflaschen sind im Rezeptionsbereich aus dem Kühlschrank zu haben – NOK ?
  • Schuhe
    An Bord = normale Schuhe oder Sportschuhe
    Außendeck und Landausflüge = feste Schuhe mit rutschfester Sohle
    Anlandungen mit PolarCirkel Boote = Gummistiefel können ausgeliehen werden NOK 120,– für die ganze Reise
  • Kleidung für draußen
    1 wind- und wasserfeste Jacke (Größen XS bis XXXXL) bekommt jeder geschenkt.
    Wind- und wasserfeste lange Hose sind ein Muss
    Warme Mütze oder Kopfband, Schal, Handschuhe
    Lange Unterwäsche, warme Socken
    Warmen Wollsweater oder Fleecejacke oder –weste
  • Wasserfesten Rucksack
    Um Kameraausrüstung vor Spritzwasser zu schützen während den Fahrten mit den PolarCirkel Booten
expeditionsreisen/svalbard.txt · Zuletzt geändert: 09.02.2024 von jobo