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HR-SSJ10B: Sandnessjøen-Brønnøysund - Die Inselgruppe Vega
Sandnessjoen Sandnessjöen Sandnessjoeen Bronnoysund Brönnöysund Broennoeysund Schwierigkeitsgrad = 1
Gruppengröße (minimum/maximum): keine Angabe / maximal 12 (Stand 2023); 2024: keine Angabe
Ausstiegshafen: Sandnessjøm - Einstiegshafen: Brønnøysund
Zeitraum
10. Juni - 9. September, Dauer 5:00 Stunden
aktueller Preis
369,- €
Preisentwicklung der letzten Jahre:
2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 |
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138 € | 138 € | 133 € | 144 € | 163 € | 180 € | 187 € | 193 € | 206 € | 374 € | 299 € | 299 € | 299 € |
Beschreibung
Beschreibung auf der Hurtigrutenseite.
Letzte Überprüfung der Angaben: 25. Dezember 2023
Beschreibung von Capricornaj (Juli 2011)
Eigentlich wollte ich den Ausflug gar nicht machen, weil dieser mit über 1100 NOK doch ziemlich teuer erscheint. Aber wer kann schon den Augen einer Frau widerstehen ? Also, auf zum Vega Archipel. Dazu ging es in Sandnessjøen von Bord auf ein Schnellboot, welches uns zügig durch die Schärengärten vor der Stadt hinaus Richtung Hauptinsel brachte. Aus dieser Fahrt begleitete uns eine Reporterin für ein touristisches Magazin, die über Museumskleinode entlang der norwegischen Küste berichten sollte. Kann man sich einen schöneren Job vorstellen ? Wir erzählten ihr ein bisschen von unserer Tour und legten ihr insbesondere das historische Museum in Trondenes ans Herz. Auf der Fahrt machte sie noch ein paar Bilder von den verrückten deutschen Touristen. Jetzt sind wir mit O-Ton in diesem Magazin (Museumsnytt) abgebildet. Vor ein paar Tagen bekamen wir doch tatsächlich ein Referenzexemplar zugesandt.
Die meisten der Schären waren zu klein für eine Besiedelung. Auf einigen weideten Kühe und Schafe. Nur auf ganz wenigen war dann auch eine Hütte oder ein Haus zu sehen. Sicher erzählte unser Guide eine Menge auf der Fahrt, aber da ich zumeist an Deck war, habe ich davon fast nichts mitbekommen. Die Hauptinsel des Vega-Archipels war etwas größer, allerdings war sie anfangs im Dunst nur zu erahnen. Auch als wir näherkamen konnten die Berge auf der Insel nicht wirklich einschätzen, die Gipfel versteckten sich in den Wolken.
Der Vega-Archipel ist ein Weltkulturerbe. Hier sind die Einwohner eine Symbiose mit den jährlich wiederkehrenden Eiderenten eingegangen. Sie bauten ihnen kleine Behausungen, in denen sie brüten konnten. Für den Nestbau verwendeten sie die Eiderdaunen, die durch die Behausungen trocken blieben und von den Fischern im Herbst, nachdem die Enten nach Süden gezogen waren, eingesammelt werden konnten. Die ganze Familie war beschäftigt, die Enten und ihre Brut auch vor Fressfeinden zu schützen. Nach einer aufwändigen Sortierung und Reinigung wurden diese Daunen dann für Federbetten und Kissenfüllungen verwendet. Im E-Huset in Nes wurde die Geschichte eindrucksvoll gezeigt.
Auch heute noch sind die Eiderdaunen (Utværet Lånan) eine geschützte Marke der Vega-Inseln. Nach einem Imbiss gab die Möglichkeit für einen Rundgang durch den Ort. In der Mitte des Ortes war ein über und über blühende Felsen. Hintenherum konnte man hinauslaufen. Wenn man inmitten der der Blüten stand, die Augen schloss und tief einatmete, konnte man meinen, man steht mitten in einem Honigglas. Herrlich !! Das einzig enttäuschende war, dass wir keine einzige lebende Eiderente gesehen haben.
Pünktliches Erscheinen an der Bushaltestelle des Ortes war angesagt. Mit dem Linienbus sollte es auf die andere Seite der Insel nach Igerøy gehen, von wo die Schnellfähre nach Bronnøysund abgehen sollte. Außer unserer Reisegruppe waren höchstens noch ein oder zwei andere Mitfahrer an Bord. Es ging durch eine liebliche Landschaft, überall blühte und grünte es.
Die eine oder andere Haltestelle wurde entlang des Wegs angefahren. Irgendwann erscholl ein Ruf „ein Elch !!“. Ich die Kamera in den Anschlag und draufgehalten. Ich hatte ihn, aber leider ziemlich unscharf. War das wirklich ein echter Elch ? Er hatte ein breites Halsband um und stand völlig unbeweglich am Waldrand. Das war doch bestimmt eine ausgestopfte Figur. Inzwischen hektische Diskussion zwischen unserem Guide und der Busfahrerin. Dann hieß es, „Ihr habt zwei Minuten, dann müssen wir weiter, sonst verpassen wir die Fähre“. Eilig springen alle aus dem Bus und laufen ein paar Meter die Straße zurück. Tatsächlich, da stehen insgesamt 3 Elche in voller Pracht.
Der eine hat mittlerweile den Kopf gedreht und damit bewiesen, dass er nicht ausgestopft ist. Etwas Unruhe kommt schon auf – bei den Elchen, meine ich – wegen der hektisch auf sie deutenden und fotografierenden Menschen an der Straße. Dann müssen wir zurück in den Bus und erfahren nun von unserer Führerin Ingrid, dass die Elche auf Vega in den achtziger Jahren vom Festland her eingewandert sind und sich seitdem aufgrund des rigorosen Schutzes auf 40 Tiere vermehrt haben. Wir haben also fast 10 % des Elchbestandes auf Vega gesehen. Wenn man überlegt, dass die Vegainseln doch um einiges vor der Festlandsküste liegen, sind die Elche intellektuell ziemlich weit gewesen oder aber ziemlich dumm – in Brønnøysund am Strand zu stehen, aufs Meer zu schauen und zu sagen, da draußen auf der Insel am Horizont ist es schön, da will ich hin. Intellektuell hochstehend, wenn sie gewusst haben, dass es auf den Vegainseln schön ist. Dumm, wenn sie es nicht wussten und trotzdem in das saukalte Wasser gesprungen sind und immer weiter hinausgeschwommen sind.
OK, inzwischen sind wieder alle Mann an Bord des Busses und nun geht es zügig weiter über die Insel, ein hübscher und gemütlicher Fleck Erde, zumindest jetzt im Sommer. An der Expressfähre Vegtvind angekommen, werden wir eilig auf diese getrieben, sie hat extra auf uns gewartet. Kaum an Bord geht es auch schon mit Hochgeschwindigkeit los, wieder Richtung Festland. Erneut vorbei an kleineren Inseln und Schären mit sehr schönen Häusern und Hütten. Ein Zwischenstopp am Café Himmelblå auf der Insel Ylvingen – da hätten wir gerne einen Cappuccino gehabt.
Aber der Aufenthalt der Fähre ist natürlich zu kurz, unser Schiff in Brønnøysund wartet auch nicht. Der Wind hat zwischenzeitlich etwas aufgefrischt, war aber nicht in der Lage, den Dunst zu vertreiben, nur ab und zu haben sich dann ein paar Sonnenstrahlen sehen lassen. Zwischen den Inseln war aber so gut wie kein Seegang vorhanden, sodass die Fahrt sich nur leicht verspätet dem Hafen näherte. Vorbei am Leuchtturm und dann von hinten an der bereits im Hafen liegenden RICHARD WITH vorbei.
Unsere Führerin Ingrid verabschiedete sich sehr eilig, ihr letzter Bus zurück nach Sandnessjøen sollte in nur ein paar Minuten abgehen. Wir schlenderten zurück an Bord. Ein Tee zum Aufwärmen und schon legte das Schiff ab, unterwegs zum nächsten Höhepunkt der Reise, dem Torghattan mit seinem riesigen Loch in der Mitte.