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5O: Tromsø - Abenteuer bei den Sami
Schwierigkeitsgrad = 3
Zeitraum
15.Dezember – 1.Mai
Preis
224,- € (2018/19), Code: HR-TOS5O
Beschreibung
Beschreibung von bonimali (ehemaliges Mitglied)
Direkt nach der Ankunft in Tromsø werden wir von unserem Guide abgeholt. Wir sind nur drei Teilnehmer für diese Tour, es wundert mich ein wenig, dass sie trotzdem stattfindet. Es ist Ende Januar und die Dämmerung beginnt bereits während wir durch die Straßen Tromsøs in Richtung Nationalpark gefahren werden. Während der Fahrt erläutert unser Guide und Fahrer, eine junge Sami, nur ein wenig zum weiteren Ablauf. Es ist einfach zu laut im Fahrzeug, und sie muss sich auf die Fahrt konzentrieren. Nach ca. einer halben Stunde erreichen wir unser Ziel. In einem Holzhaus (Foto 1), das einem Sami-Zelt nachempfunden ist, erhalten wir – falls gewünscht - warme Anzüge und Stiefel. Über die Straße hinweg sehen wir das nahe Ziel unseres nun folgenden Spaziergangs durch den Schnee. Ein Sami-Zelt mit einigen Rentier- und Motorschlitten davor (Foto 2). Heute möchten alle Teilnehmer ausschließlich Rentierschlitten fahren. Zu den Fahrten mit den Motorschlitten kann ich daher nichts sagen. Die Rentiere sind bereits eingespannt. Für jeden Schlitten ein Rentier. Ich sitze auf einem Rentierfell im vorderen Schlitten. Eine Art Lastschlitten, in dessen vorderem Bereich ein Sack mit Rentiermoos liegt. Unser Guide macht ein paar Fotos und dann geht es endlich los. Ein Sami läuft neben dem Rentier her, das gemächlich vor sich hin trabt. Erst als eine etwas abschüssige Strecke kommt, springt er zu mir in den Schlitten. Sobald der Schlitten wieder langsamer wird, springt er wieder ab und führt das Rentier. Wir fahren durch eine herrliche schneebedeckte Landschaft. Das Rentier des zweiten Schlittens ist an meinem Schlitten angebunden. Ihm geht es ab und zu ein wenig zu langsam und dann versucht es zu überholen. Nach ungefähr 10 Minuten erreichen wir unser nächstes Etappenziel. Neben einem Lagerfeuer befinden sich einige wieder vereiste Bohrlöcher und ein paar Rentierfelle. Nun ist Eisangeln angesagt. Unser Guide demonstriert uns zunächst den Umgang mit dem Eisbohrer. Dann dürfen wir selbst ran. Eine schweißtreibende Angelegenheit. Wir alle überlassen es uns liebend gern unserem Guide, das dicke Eis zu durchbohren. Aus dem Bohrloch werden die kleinen Eisbrocken geholt. Dann sitzen oder liegen wir mit unserer kleinen Angel in der Hand auf einem Rentierfell neben dem Bohrloch und versuchen mit viel Geduld unser Abendessen zu angeln. Leider beißt kein Fisch. Mittlerweile wäre es richtig dunkel, wenn nicht der viele Schnee und der zunehmende Mond alles tun würden, uns die Nacht zu erhellen. Nach einer halben Stunde lassen wir die Fische Fisch sein und setzen uns wieder auf unsere Schlitten. In gemütlichem Tempo geht es die gleiche Strecke wieder zurück zum Ausgangspunkt, wo in dem Sami-Zelt neben Tee, Kaffee und Gebäck auch viele Informationen über das Leben der Sami auf uns warten. Die junge Sami und ihre Mutter lassen uns bereitwillig an ihrem Wissen teilhaben, und wir gewöhnen uns schnell an das anfangs ziemlich stark verrauchte Zelt. Beide tragen einige Joiks vor, für mich eines der schönsten Erlebnisse dieses Nachmittags. Nach einer kurzweiligen Stunde folgt noch ein letztes Highlight. Wir betreten ein Gehege mit Rentieren. Einige der Rentiere werden richtige zutraulich, sobald sie das Rentiermoos in unseren Händen sehen. Zwanzig Minuten später befinden wir uns schon wieder auf dem Rückweg zu unserem Schiff und sind kurz vor Abfahrt wieder an Bord.
Ich habe diesen Bericht absichtlich etwas ausführlicher verfasst, denn dieser Ausflug entsprach nicht wirklich dem, was ich mir nach der offiziellen Beschreibung davon versprochen habe. Und doch war er ein eindrucksvolles Erlebnis, das mir viel Freude bereitet hat. Die Sprache des Ausflugs war ausschließlich Englisch. Ob der Ausflug auch in anderen Sprachen angeboten wird, entzieht sich meiner Kenntnis.