Inhaltsverzeichnis
HR-SVJ9D: Svolvær-Stamsund - Lofoten per Pferd
Svolvaer Svolväer Svolvär Schwierigkeitsgrad = 3
Gruppengröße (minimum/maximum): 5 / 16 (Stand 2023); 2024: keine Angabe
Mindestalter: Kinder ab 5 Jahren in Begleitung eines Erwachsenen
Die Pferde tragen ein Gewicht von maximal 90 kg.
Ausstiegshafen: Svolvær - Einstiegshafen: Stamsund
Zeitraum
1. Januar bis 30. Dezember, Dauer: 3:30 Stunden
aktueller Preis
269,- €
Preisentwicklung der letzten Jahre:
2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
87 €* | 90 €* | - | - | - | 124 € | 124 € | 124 € | 131 € | 186 € |
* = in den Jahren war dies der Ausflug zum Wikingerfest, also identisch mit 4 E, nur in umgekehrter Richtung.
2019 | 2020 | 2021 | 2023 |
---|---|---|---|
189 € | 195 € | 195 € | 249 € |
Beschreibung
Beschreibung auf der Hurtigrutenseite.
Letzte Überprüfung der Angaben: 13. Oktober 2024
Beschreibung von Calluna (August 2020)
Nach dem Abendessen machen wir uns dann bereit für Ausflug 9D Lofoten zu Pferd.
Am Kai in Svolvær werden wir von einem kleinen Bus des Pferdehofs Hov Gård auf Gimsøy abgeholt. Nun geht es 40 min durch beeindruckende Landschaft. Am Hof angekommen werden wir mit Thermoanzügen und Handschuhen ausgestattet. Dann dürfen wir uns einen kurzen Film ansehen, in dem die einfachsten Grundlagen des Reitens erklärt werden. Anschließend geht es zu den Pferden. Unsere Islandpferde stehen schon gesattelt bereit. Wir begrüßen sie und sitzen dann auf. Wir alle 3 sind zwar keine passionierten Reiter, haben aber alle schon mal auf einem Pferd gesessen, so dass das Gefühl „hoch zu Roß“ für uns nicht ganz fremd ist. Ein Guide wird unsere Gruppe zu Pferd anführen, einer geht zu Fuß mit. Als alle fertig sind geht es los. Im Schritt reiten wir am Strand entlang und durch die wunderschöne Landschaft. Unsere Leiterin, die die Gruppe anführt erklärt immer wieder etwas zu Dingen, die wir passieren. So hat man bei dem Campingplatz in unmittelbarer Nähe zuerst Tonscherben gefunden und nun, nach intensiveren Grabungen ein Skelett aus der Eisenzeit. - dementsprechend sieht der Campingplatz zur Zeit etwas zerwühlt aus.
An anderer Stelle meinte die - wohlgemerkt - französische Tourführerin: „Und hier haben die Wikinger Franzosen geopfert“. Das sei so genau natürlich nicht nachweisbar, erklärt sie, aber die Wikinger hatten Menschen aus Frankreich als Sklaven mitgenommen und Sklaven als Menschenopfer dargebracht. Ergo konnten die damals geopferten Menschen Franzosen gewesen sein.
Zwischendurch und am Schluss wird bei der Geschwindigkeit ein Zahn zugelegt und wir dürfen noch eine Strecke tölten. Zurück im Hof steigen wir ab, können noch ein wenig mit unseren Reittieren schmusen und dürfen sie auch mit dem zur Verfügung gestellten Futter füttern. Dann ist es Zeit Abschied zu nehmen. Wir schälen uns aus unseren zur Verfügung gestellten Kleidung und werden vom Bus in 50 min nach Stamsund gebracht, wo wir wieder auf die Finnmarken treffen. Beim Rückweg ist es allerdings schon dunkel, da sehen wir von der Landschaft nicht so viel.
Kleines Fazit: Durch unsere sehr kleine Gruppe, wurde sich viel Zeit genommen für unsere Bedürfnisse. Etwas von Nachteil war, dass der zu Fuß begleitende Guide zwar deutsch sprach, aber neu auf dem Hof war, so dass er sich noch nicht so sehr auskannte. Die Unterhaltung lief also hauptsächlich auf Englisch. Ohne Englischkenntnisse wäre die Kommunikation etwas schwieriger geworden.
Beschreibung von Duis-svenni (August 2013)
Um 18.45 Uhr legten wir in Svolvær an und für mich ging es dann von Bord zu einem Kleinbus, der mich, ein junges Mädchen und eine dreiköpfige Familie von Bord zu dem Stall bringen sollte. Im Bus wurde bereits schnell klar, dass der Ausflug für Reitanfänger ausgelegt ist. Wir bekamen ein paar Videoabspielgeräte inkl. Kopfhörer, auf denen in einem 10 Minuten-Video gezeigt wurde, wie so ein Pferd „funktioniert“. Für mich als Reiter eher witzig, für potentielle Anfänger aber sicherlich hilfreich.
45 Minuten lang wurden dann vom Hafen aus von einem sehr stillen Holländer quer über die Insel gefahren zu dem kleinen Ort Hov. Dort ging es für mich und meine Mitausflügler auf einen kleinen Hof, wo schon eine ganze Herde Islandponys gesattelt und getrenst auf uns wartete. Nach dem ersten Blick war ich sehr erleichtert, die Ponys sahen alle sehr gut aus. Wohl genährt, sauber, freundlich, klare Augen, keine kaputte Hufe - also das Bauchschmerzthema schon mal abgestellt. Später habe ich auch erfahren, dass die Ponys eigentlich das ganze Jahr auf der Wiese sind. Die Boxen sind nur zum Putzen, satteln und zum Füttern nach dem Reitausflug. Außerdem ist die Pony-Herde so groß, dass nicht jedes Pferd jeden Tag unterwegs ist. Also kein allzu hartes Pony-Leben. (Im Vergleich zu vielen Ferien-Reitschulen in Deutschland, wo die Pferde oft viele Stunden am Tag hintereinander her laufen müssen ohne Wiese etc. der purer Himmel.)
Leider gab es nun ein kleines Problem. Die Buchung war falsch gelaufen und es gab ein Pferd zu wenig. Da der Zeitplan für den Ausflug extrem eng gestrickt ist, war es nicht möglich auf die Schnelle ein Pferd nachzusatteln. Es gab 2 Lösungsvorschläge: entweder hätte ein Elternteil von der Kleinfamilie laufen müssen (so war die Buchung von Bord vorgenommen worden: 1 Elternteil reitet mit dem Kind, das andere Elternteil kommt zum Fotografieren mit) oder einer von uns musste das Pony reiten, was eigentlich die Betreuerin hätte reiten sollen - dieses gilt aber als schwierig, schreckhaft und eigentlich nicht für die Touristen geeignet. Da von den Eltern niemand auf den Reitausflug verzichten wollte habe ich mich dann bereit erklärt das schwierige Pony zu reiten. Nachdem wir dann dafür unterschrieben haben, dass der Ausflug auf eigene Gefahr wahrgenommen wird konnte es losgehen.
Übrigens: Reithelme, Stiefel und Regenklamotten inkl. Handschuhe können vor Ort kostenfrei ausgeliehen werden. Und waren bei meinem Ausflug auch in einem sehr guten Zustand und hingen schön geordnet an der Wand.
Da das Anführerpony ja nun von mir geritten wurde, mussten die beiden Betreuer zu Fuß mit laufen. Auch das zeigte wieder, dass der Ausflug für Anfänger ausgelegt ist. Auf Wunsch können die Ponys geführt werden und man geht eigentlich die ganze Zeit im Schritt.
Obwohl wir uns nicht weit von dem Stall entfernt haben war die Landschaft einfach nur toll, der Strand fast weiß und statt Dünen schlossen sich hier an den Strand direkt felsige Hügel mit Kraut und Moos an. Wir kamen sogar zu einer riesen Fläche von Stockfischgestellen, die so hoch waren, dass wir hier mit den Ponys drunter durch reiten konnten.
Etwas später durften dann die, die wollten, noch ein kleines Stückchen tölten bzw. galoppieren. Da ich in meinem Leben noch nie getöltet bin, habe ich dann doch lieber direkt den Galopp gewählt und es war wirklich mal wieder sehr schön und dann auch noch in der Kulisse.
Die Runde ging leider viel zu schnell vorbei, unterm Strich saßen wir gerade Mal eine Stunde auf den Pferderücken. Am Strand gab es dann noch einen kleinen Fotostopp und dann ging es wieder zurück.
Auf dem Rückweg hat sich der Holländer wohl etwas in der Zeit vertan, denn der Weg zurück zum Schiff wurde ganz schön lang und wir im Bus etwas nervös. Die Abfahrtzeit um 22.30 Uhr rückte immer näher und um 22.22 Uhr waren wir immer noch nicht in Sichtweite des Hafens. Nachher ist aber alles gut gegangen und ein schöner Ausflug ging zu Ende.
Unterm Strich muss ich sagen: Für eine Stunde auf dem Pferderücken fand ich den Preis eigentlich zu hoch. Wenn der Preis aber sicherstellt, dass die Pferde in einem guten Zustand gehalten werden bin ich bereit ihn zu zahlen. Besonders da in Norge ja eh alles etwas teurer ist.
Für Ausflügler mit Pferdeerfahrung: Von den Ponys sollte man nicht zu viel erwarten. Sie sind für Anfänger ausgelegt. Sie sind brav, gutmütig und freuen sich über Kuscheleinheiten. Sie laufen brav hintereinander her und sind bequem, aber eine richtige Ausbildung haben sie laut Betreuerin alle nicht.
Für mich war es ein unvergesslicher Bestandteil unseres Urlaubs, die Erfahrung die Landschaft vom Pferderücken zu erleben (auch wenn es nicht tief in die Landschaft hinein ging, sondern wir stets in Häusersichtweite waren und sogar durch einen kleinen Hafen geritten sind) war super und die Tatsache, dass ich seit ca. 9 Jahren das erste Mal wieder per Pferd am Strand war, war alles wert.