Inhaltsverzeichnis
Höhepunkt Sognefjord | 1 Tag
Buchungs-Code
E1454KL2
Zeitraum
Verfügbar 1. Juni bis zum 30. September, Dauer 10:00 Stunden
aktueller Preis
310,– € (2024)
Preisentwicklung:
2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 |
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247,- € | 247,- € | 270,- € | 270,- € | 310,- € |
Beschreibung
Informationen auf der Hurtigrutenseite.
Letzte Überprüfung der Angaben: 27. Dezember 2023
Bericht von Jobo
Zeit: September 2010; Wetter: bewölkt; Teilnehmer: 50 bis 60
Morgens früh startet der Katamaran in Bergen. Schnell geht es auf den Byfjord hinaus Richtung Nord. Unter der Nordhordalandbrücke und der Hagelsundbrücke hindurch schlängelt sich der Katamaran durch die Inseln und Schären bis wir endlich in den Sognefjord einbiegen. Diesen Fjord fahren wir lange entlang, bevor wir das erste Mal bei einer Ortschaft anlegen. Der Fjord ist mit 204 km der längste und mit 1308 m auch der tiefste Fjord Europas. Schließlich steuern wir gegen Mittag die Ortschaft Flåm, den Endpunkt der Schiffsfahrt an.
Hier wechseln wir in die Flåmbahn, die sich durch das schöne Flåmstal in die Höhe schraubt. Auf nur 20km Streckenlänge wird ein Höhenunterschied von 864m überwunden. Am Kjofossen, dem berühmten Wasserfall, gibt es einen kurzen Halt. Leider fehlt dem Wasserfall zu dieser Jahreszeit (September) schon das Wasser. Die beste Zeit für den Wasserfall ist das Frühjahr, wenn die Schneeschmelze bereits eingesetzt hat.
Die Fahrt geht weiter bis Myrdal. Hier steigen wir in die Bergenbahn um, und fahren die Reststrecke bis Bergen.
Sehr empfehlenswerte Tour.
Bericht von Capricorn
Sognefjord in a Nutshell gegen den Uhrzeigersinn, d.h. zunächst mit der Bergenbahn nach Myrdal, mit der Flåmbanen nach Flåm und von dort mit der Schnellfähre zurück nach Bergen. Zwei Gründe für mich, diesen Ausflug durchzuführen: einerseits die Fahrt mit der Flåmbanen, ein bisschen angeregt durch die NRK2-Sendung Minutt for Minutt, einem Vorläufer des Events mit der NORDNORGE im Frühsommer. Und zum zweiten der Sognefjord, dessen landschaftliche Schönheit für die UNESCO Anlass war, ihn in die Liste des Weltnaturerbes aufzunehmen. Gegen den Uhrzeigersinn eigentlich aus einem einfachen Grund, ich habe Urlaub und will nicht so mörderisch früh aufstehen, eine gute Stunde später als andersherum.
Das Wetter ist in Bergen nicht so gigantisch, das sollte sich aber ändern, als wir durch die ersten Tunnel hinter Bergen waren. Die Sonne kam heraus und ließ eine wunderschöne Morgenstimmung über den Fjorden und Tälern erahnen, im wahrsten Sinne etwas getrübt durch die beschlagenen Fensterscheiben im Zug. Die Temperatur in den Tälern und den Tunnels war so unterschiedlich, dass die Scheiben dauernd beschlugen. Das wurde erst besser nach dem Halt in Voss, wo der Umstiegspunkt für die Fahrt Hardangerfjord in a Nutshell ist, sicher auch eine interessante Fahrt.
Im weiter windet sich der Zug bergauf auf die Hochebene der Hardangervidda. Der Wald wird spärlicher und wechselt von Laub- auf Nadelwald. Die Bäume werden kleiner und die Wiesen- und Schneeflächen größer. Endlich freie Sicht auf die herrliche Landschaft entlang der Strecke der Bergenbahn – die Scheiben sind nicht mehr beschlagen.
In Myrdal angekommen strömen viele Mitreisende mit uns gemeinsam auf den Bahnsteig der Flåmbanen, die hier oben auf dem Berg ihre Endstation hat. Was macht die Bahn besonders ? Es ist eine der steilsten Zugstrecken ohne zusätzliche Steighilfen wie z.B. Zahnräder. Und es ist darüberhinaus eine der tollsten landschaftliche Umgebungen, ein schmales Tal, in dem sich die Bahn immer tiefer hinabwindet, durch Tunnels und Galerien, vorbei an imposanten Wasserfällen, kleinen Gehöften und steilen Berghängen. Auf der parallel ins Tal führenden Straße, die beim Bau der Bahn entstanden ist, sind zahlreiche Wanderer und Radfahrer unterwegs, das tolle Wetter nutzen.
Am Kjollefossen hält die Bahn, das vordere Ende des Zuges bereits wieder im nächsten Tunnel. Alle Mitfahrer ergießen sich aus dem Zug auf die Plattform und bestaunen das großartige Panorama dieses Wasserfalls. Plötzlich ertönt dann auch noch mystische Musik und auf halber Höhe bei dem verfallenen Haus tauchen tanzende Elfen auf. Ich fand, dass passte sehr gut zu der surrealen Szenerie des Wasserfalls.
Ein scharfer Pfiff der Lokomotive, ein letztes Bild (jetzt ohne die Chinesen und Japaner im Vordergrund) und alle strömten zurück in den Zug. Weiter ging die Fahrt talwärts, die Bäume wurden wieder höher, Laubbäume mischten sich unter und dann folgten wir dem Lauf des erst schnell und dann immer langsamer fließenden Flüsschens am Talgrund bis hinunter nach Flåm.
Dort war dann wirklich hektisches Gedränge wie auf einem größeren Bahnhof, obwohl eigentlich nur ein Zug da ist, der nun bergwärts zurückpendelte. Grund für das Gedränge war eine hier liegende Schiffsbettenburg, die CELEBRITY CONSTELLATION, deren zahlreiche Passagiere die Geschäfte und natürlich besonders auch die Attraktion der Flåmbahn wahrnehmen wollten.
Etwas störend war aber, dass das riesige Schiff den Blick auf den Sognefjord völlig versperrte. Wir mussten uns erst einmal etwas orientieren und die geeigneten Aussichtspunkte finden. Das Wetter war etwas wechselhaft geworden, die sonnigen Abschnitte wechselten ab mit kurzen heftigen Regengüssen. Zum Glück war aber nach ein paar Minuten immer alles schon vorbei. Nachdem wir uns auch in den Geschäften ein bisschen umgeschaut hatten und im Lebensmittelladen unsere Vorräte für die bevorstehende lange Bootsfahrt aufgefüllt hatten, zogen wir vom hektischen Treiben weg auf die andere Seite der Bucht. An einem kleinen Strand konnte meine Frau dann nicht mehr widerstehen, die musste die Schuhe und Strümpfe ausziehen und ein paar Meter ins flache Wasser hineingehen. Es war wohl kalt, aber doch einigermaßen auszuhalten.
Mittlerweile war es Mittag und wir hatten uns einen Imbiss verdient. Auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht lag ein Café mit einer schönen Fjordterrasse. Genau der richtige Platz für einen großen Latte Macchiato und ein leckeres Stück Kuchen. Sehr entspannend. Während wir dort saßen, liefen ein paar Fährboote ein und aus. Langsam und ohne Stress machten wir uns auf den Weg zurück zum Hafen. Noch ein letzter Blick in die Shops um den Bahnhof. Und dann auf das Expressboot nach Bergen.
In flotter Fahrt geht es zunächst durch den schmalen und verwinkelten Aurlandsfjorden, mit kurzen Halten in Aurland und Vangsnes. Steil ragen die Berge aus dem Wasser, überall Wasserfälle und erfreulicherweise erlaubt das Wetter – es hat weiter aufgeklart und die Regenschauer haben nachgelassen – einen Aufenthalt an Deck.
Da die Sitzplätze aber begrenzt sind, muss man aufpassen wie ein Schießhund, dass die niemand anders okkupiert. Immer wieder wird über Lautsprecher aufgefordert, zusammenzurücken, um allen Passagieren Sitze zu ermöglichen, aber es gibt da ein paar Spezialisten – leider Deutsche, die zu zweit ihre gesamte Habe über 6 Sitze ausgebreitet haben und nicht im Traum dran denken, etwas zusammenzurücken. Der schmale Aurlandsfjord geht dann in den wesentlich breiteren Sognefjord über. An den Hängen breiten sich teilweise Obstplantagen aus, z.B. bei Leikanger. Von Balestrand aus kann man die Ausläufer des Jostedalsbreen (Gletscher) auf den Bergkuppen erkennen. Die Lage des großen Hotels direkt am Wasser ist traumhaft. Das ist sicher eine schöne Gegend für einen Urlaub.
Auch von Balestrand geht es mit Vollgas weiter, aber dann scheinen wir ein paar Algen eingesammelt zu haben. Jedenfalls muss der Kapitän ein paarmal Vorwärts- und Rückwärtsschub geben, um sie aus den Strahlern rauszubekommen. Aber nach zwei Minuten ist auch das geklärt und es geht weiter mit Vollgas Richtung Meer.
An fast allen Stationen (Vik, Nordeide, Lavik) steigen ein paar Personen zu, offensichtlich Wochenendpendler, die nun am Sonntagnachmittag wieder nach Bergen zur Arbeit müssen. Viele werden an den Stegen von Ehepartnern und Kindern verabschiedet.
Hinter Lavik geht es noch einmal quer über den Fjord und dann sucht sich das Boot den Weg zwischen den Schären und Inseln südwärts entlang der Küste Richtung Bergen. Das Wetter an der Küste ist nicht mehr ganz so schön wie im Fjord, es fängt erst leicht an zu nieseln, aber je weiter wir Richtung Bergen können, desto dichter wird der Regen. Aber immer noch finden sich an Deck regengeschützte Ecken, sodass man es von gelegentlichen Auswärmpausen abgesehen gut an Deck aushalten kann. Die Landschaft ist wunderschön und hat im Regen ihren ganz eigenen Charme. Teilweise sind die Sunde so eng, dass das Boot langsame Fahrt machen muss, sonst würde es die nahe am Ufer stehenden Häuser und Hütten ganz schön nass machen.
Nach Sollibotn und Vardetangen gibt es keine Stationen mehr bis Bergen. Relativ pünktlich erreichen wir nach über 5 Stunden Fahrt Bergen. Die Stadt empfängt uns standesgemäß als Regenhauptstadt Europas.