Navigation
Grönland Grönland (Kalaallit Nunaat) „Land der Menschen“
Erstellt von nonnie
auf Basis der Reise „Expedition Grönland - Diskobucht“ (2009)
Grönland ist die größte Insel der Erde mit einer Fläche von 2.175.600 qkm, davon sind 85 % mit Eis bedeckt, dieses Eis machen ca. 10 % des Süßwasserreservoirs der Erde aus. Das Inlandeis kann bis zu 3.500 m dick sein. Der höchste Berg, der Gunnfjørns Fjeld mit 3.693 m liegt an der Ostküste. Die Nord-Süd Entfernung beträgt 2.570 km
Vor ca. 5000 Jahren wanderten die Vorfahren der ersten Inuit über die Beringstraße aus Asien nach Alaska. Die 57.000 Grönländer selber nennen sich Kalaallit = Inuit = Menschen, davon sind 88 % Inuit, d.h. Nachfahren der Urbevölkerung und im Lande geboren. In der Hauptstadt Nuuk leben ca. 14.500 Grönländer. Eskimo bedeutet Rohfleischfresser und wird als Diskriminierung empfunden.
99 % gehören der evangelisch lutherischen Staatskirche an. Offizielle Sprache ist Grönländisch, im öffentlichen Leben wird aber auch Dänisch gesprochen. Die dänischen Ortsnamen wurden 1979 durch grönländische ersetzt. Die junge Generation spricht heutzutage aber auch englisch, sofern sie in Dänemark zur Schule gegangen sind oder studiert haben.
Im 18. Jahrhundert folgte die „Wiederentdeckung“ und Kolonisierung durch Dänemark. Seit dem 1. Mai 1979 genießt Grönland eine weitgehende Autonomie innerhalb des dänischen Königreichs. 31 Mitglieder gehören dem Parlament an und sie werden alle 4 Jahre gewählt. Die Regierung besteht aus einem Premierminister und acht Minister. Im dänischen Parlament hat Grönland zwei Sitze.
Die Wirtschaft basiert vor allem auf den Fischfang von Heilbutt, Kabeljau und Krabben. Grönlands Wirtschaft ist angewiesen auf den jährlichen Zuschuss aus Dänemark. Er beläuft sich auf ca. 40 % der Einkünfte. Die Produktion im eigenen Land ist infolge des „kleinen Marktes“ völlig unrentabel, da fast alles eingeführt werden muss.
Auf Grönland herrscht arktisches Klima, das in den wärmsten Monaten Juni – August +10°C selten überschreitet. Regionale Unterschiede gibt es natürlich. Die Westküste wird durch den Golfstrom auch im Winter eisfrei gehalten. Im Süden (südlich des Polarkreises) fallen die Temperaturen im Winter selten unter -10°C. Der Osten wird durch den kalten Ostgrönlandstrom beeinflusst, der im Winter meterdickes Packeis mit sich bringt und die Ostküste einschließt. Die Temperaturen im Inland = Inlandeis können bis zu -70°C im Winter gehen. Die Folgen der globalen Erwärmung sind in dieser Region aber schon deutlich sichtbar.
Wahrscheinlich war es Gunnbjörn Ulfsson, ein Norweger, der um 870 Grönland entdeckte, jedoch wird in den meisten geschichtlichen Darstellungen die Entdeckung Grönlands dem Isländer Eirik Thorvaldson, genannt „Erik der Rote“ zugeschrieben.
982 musste Erik der Rote mit mehreren Leibeigenen Island für 3 Jahre verlassen, da sie eine Lawine auf das Haus eines anderen Mannes hinunterstürzen ließen. Die Verwandten der Ermordeten übten Rache, indem sie Eriks Leibeigene töteten. Erik wiederum rächte sich und brachte die Mörder und ein paar andere Männer um.
Im Mittelalter wurde im skandinavischen Gemeinwesen Mord bestraft mit einer 3jährigen Verbannung und den Verlust persönlichen Besitzes.
Erik der Rote segelte westwärts und erreichte eine große Landmasse. 3 Jahre lang sah er sich in den südlichen Küstengebieten und Fjorden um und erkundete die Beschaffenheit des Landes. Dann kehrte er 985 nach Island zurück und schilderte das zufällig entdeckte Land in glühenden Farben und taufte es „Grünes Land“ = Grönland.
Seine Begeisterung war so groß, dass er seine Landsleute in Island überredete, ihm zu folgen, um sich dort Wohnplätze zu suchen und das Land zu bebauen. 25 Schiffe brachen auf zu diesem neuen Land, jedoch nur 14 Schiffe mit etwa 500 Menschen an Bord erreichten ihr Ziel. Die Siedler errichteten an der Südküste (subarktisch) eine Kolonie. Sie bauten Häuser aus Stein und Torfsoden, züchteten kleinwüchsige Viehrassen, jagten Robben, Walrosse und fischten. Sie nennen den Teil Eystribygd (Ostsiedlung). Der Hof Eriks (Brattahlid) im heutigen Qassiarsuk, ist das Zentrum der Siedlung. Es dauerte nicht lange und eine zweite Kolonie wurde im Südwesten (Vestribygd) gegründet. Sie liegt in der heutigen Umgebung von der Hauptstadt Nuuk (bedeutet Landzunge). Diese grönländischen Siedlungen tauschten Rohwaren gegen Eisen, Getreide und Geräte und erlebten so etwa drei Jahrhunderte eine Blütezeit.
Der Sohn von „Erik der Rote“ Leifur Eiriksson brachte im Jahre 1000 von Norwegen einen Priester nach Grönland mit, der alle Leute im Lande unterrichtete und taufte, so kam der christliche Glauben nach Grönland. Kirchen und Klöster wurden gebaut. Der Norweger Arnald wird Bischof 1126 und in Gardar, dem heutigen Igaliku, wird ein Bischofssitz mit Domkirche errichtet.
Doch die Norweger waren nicht die ersten Einwohner Grönlands, denn bald fanden sie im Westen wilde Menschen vor, die ohne Zweifel amerikanischen Ursprungs waren. Die Grönländer aus dem Norden drangen immer weiter in den Süden vor und führten oft Krieg mit den Norwegern.
1261 unterwarfen sich die Nordmänner dem norwegischen König und zahlten für die Aufrechterhaltung der Seeverbindung zwischen Norwegen und Grönland Steuern.
Die klimatischen Bedingungen (z.B. Treibeis von Spitzbergen) in den folgenden Jahrhunderten verschlechterten sich aber, so dass Norwegen das ökonomische Interesse an Grönland verlor. Die letzten schriftlichen Aufzeichnungen der Nordmänner sind aus dem Jahre 1408, und zwar eine Hochzeitsurkunde in der Kirche Hvalsey.
Im 17. Jahrhundert betreiben die Holländer vor der grönländischen Küste kommerziellen Walfang mit den Inuits. Dieser Kontakt mit den Europäern bleibt nicht ohne Folgen. Die Inuit lernen den Alkohol kennen, lernen Polka tanzen und erhalten schöne bunte Perlen, die seitdem die Tracht der Frauen schmücken. Die Inuits werden innerhalb von 70 Jahren von Waren abhängig, die sie zuvor nicht kannten. Die Europäer bringen Seuchen ins Land und die Bevölkerung wird dadurch sehr dezimiert. Außerdem zerstören die neuen Lebensformen die traditionelle Inuit Kultur.
Es vergingen mehr als 800 Jahre bis der norwegisch-dänische Missionar, Arzt und Forscher Hans Egede eine ausführliche und genaue Beschreibung dieses Landes verfasste. Im Mai 1721 brach er mit 2 Schiffen nach Grönland auf und bekehrte die Nordmänner nach anfänglichem Misstrauen zum Protestantismus. Er blieb 15 Jahre auf der Insel und zählt zu den großen Entdeckungsreisenden, die das Weltbild des 18. Jahrhundert entscheidend verändert haben. Er wird finanziell vom norwegischen König unterstützt, da man sich einen wirtschaftlichen Zuwachs durch Grönland verspricht.
1814 wird die dänisch-norwegische Personalunion nach dem Frieden von Kiel aufgelöst. Norwegen kommt unter die schwedische Krone und Dänemark erhält die arktischen Inseln: Island, Grönland und Färöer.
Nachdem Norwegen 1931 Ostgrönland besetzt hatte, (aus Protest gegen die Vereinbarung im Frieden von Kiel) spricht Den Haag (Int. Gerichtshof) Dänemark die Oberhoheit über ganz Dänemark zu.
Die Nationalsozialisten besetzen 1940 Dänemark und die Verbindung zu Grönland wird unterbrochen. Der dänische Botschafter in den USA, Henrik Kaufmann, trifft ein Abkommen, in dem die USA sich bereit erklärt, die Versorgung und den Schutz der Insel für die Dauer des Krieges zu übernehmen. Es werden Luftwaffenstützpunkte (z.B. Airport in Kangerlussuaq und die Thule Air Base) errichtet, die im Zeichen des „Kalten Krieges“ eine wichtige Rolle spielten.
Grönland wird 1972 gegen seinen Willen EU Mitglied und erhält 1979 innerhalb des Königreiches Dänemark die Selbstverwaltung. Der EU Beitritt hatte zur Folge, dass europäische Hochseeflotten in den grönländischen Gewässern fischen durften und europäische Konzerne durften nach Bodenschätze suchen. Durch eine Volksabstimmung kam es 1985 zum Austritt aus der EU wegen Überfischung der grönländischen Gewässer durch westeuropäische Fangflotten. Die EU Staaten dürfen zwar fischen heutzutage, müssen aber dafür bezahlen.
Die grönländische Selbstverwaltung hat seit 1998 auch die Verwaltung der Bodenschätze inne, muss allerdings die Ausbeute mit Dänemark teilen.
Heute erfährt Grönland besondere Aufmerksamkeit durch die Diskussionen über den globalen Klimawandel.
Die Ausflüge werden in fünf Schwierigkeitsstufen unterteilt:
Kangerlussuaq heißt der „lange Fjord“ und liegt am Ende des 170 km langen Fjordes und ist das „Tor zu Grönland“. Sie ist weder eine Stadt noch ein Dorf sondern eine Ansiedlung um den Flughafen. Hier leben und arbeiten ca. 400 Personen. Der Flughafen wurde am 07.10.1941 von den Amerikanern eröffnet unter dem Namen „Blue West Eight“ und bis 30.10.1992 als wichtiger Stützpunkt für Frachtflugzeuge auf dem Weg von Nord Amerika nach Europa genutzt. Während des 2. Weltkrieges waren hier ca. 8000 Soldaten stationiert. Heute ist er der Internationale Flughafen von Nord-Grönland.
Sissimiut = „Die Menschen an den Fuchshöhlen“ . Hier in der zweitgrößten Stadt Grönlands leben 5.200 Einwohner. Am Hafen pulsiert das Leben, hier wird nicht nur Fisch und Robbenfleisch verkauft, hier wird auch der neueste Klatsch und Tratsch ausgetauscht. Sisimiut ist der nördlichste eisfreie Hafen in Westgrönland er liegt ca. 100 km nördlich des Polarkreises. Es gibt ein Museum, in dem Funde aus der Zeit der Saqqagq-Kultur ausgestellt werden. Die älteste Holzkirche Grönlands (aus dem Jahre 1775) und die Altstadt mit ihren historischen Gebäuden entdeckt man während eines Stadtrundgangs. Aber auch hässliche Wohnblöcke und ständiger Autoverkehr erinnert an eine „Großstadt“.
Ausflug 1 und 2 können kombiniert werden
Weiter gen Norden kommen wir zur Disko-Insel und legen in Qeqertarsuaq (bedeutet „die große Insel“) an. Die 1100 Einwohner leben heute vom Fischfang, früher galt sie als Walfangzentrum. Das frühere Haus des Kolonialinspektors aus dem Jahr 1840 beherbergt seit 1992 ein Heimatmuseum, in dem man sich über die Geschichte der Stadt sowie die Jagd- und Fangkultur der Inuit informieren kann. Auffällig ist auch die Kirche aus dem Jahr 1914 - aufgrund des achteckigen Grundrisses wird sie im Volksmund das „Tintenfass Gottes“ genannt. Ein Spaziergang durch den Ort bietet schöne Ausblicke auf Eisberge und Meer.
Beide Ausflüge sind kombinierbar
Am Fuße des 1.175 m hohen „Herzbergs“ liegt Uummannaq – der Name bedeutet der „Herzförmige“. Die Grönländer denken bei der Form allerdings nicht an das menschliche Organ sondern sehen darin ein Robbenherz. Die 1.500 Einwohnern wohnen in schönen bunten Häusern und leben vom Fischfang (insbesondere Heilbutt) und von der Jagd auf Robben und Wale. Die Stadt liegt 500 km nördlich des Polarkreises; Polarnacht: vom 07. November bis 04. Februar Mitternachtssonne: vom 16. Mai bis 28. Juli
Eine kleine Siedlung mit ca. 200 Einwohnern ist landschaftlich reizvoll gelegen. Der Name bedeutet „Speckstein“. Die Anlandung erfolgt ohne Bootssteg – nur rutschige Specksteine – aber unter kräftiger Unterstützung der Crew Mitglieder klappt es einigermaßen. Die Bewohner freuen sich auf den Besuch der MS FRAM, denn sie „entern“ die FRAM und bedanken sich mit historischen Tänzen und Gesängen in der Panoramalounge und nehmen den Beifall der Crew und der Passagiere mit großem Dank strahlend entgegen.
Wenn es einen Ort in Grönland gibt, den man als „Touristen-Hochburg“ bezeichnen könnte, dann Ilulissat. Drittgrößte Stadt Grönlands mit 4.500 Einwohnern Die Lage am Eisfjord verdankt der Stadt ihren Namen „Eisberge“, die auch das Stadtwappen prägen.
Stolz ist man in Ilulissat auf seine drei berühmten Söhne:
Ausflüge 1 + 3 + 4 sind nacheinander kombinierbar
Der 40 km lange und 7 km breite Fjord mündet bei Ilulissat ins Meer und ist zweifelsohne das „Highlight“ jeder Grönlandreise. Die enormen Eismassen, die in diesem Fjord sich mit rasender Geschwindigkeit von ca. 19 m pro Tag bewegen, stammen vom Gletscher „Sermeq Kujalleq“, der seit 2004 Teil des UNESCO Weltkulturerbes ist. Er ist der produktivste der nördlichen Hemispäre. Beim Kalben (Abbrechen von Eismassen) des Gletschers öffnen sich Millionen von Sauerstoffbläschen und setzen den Sauerstoff frei. Immer wieder hört man ein Knacken und erst wenn sich die Wasseroberfläche bewegt, erkennt man, wo der Bruch stattfand. Nur ein Zehntel des Eisberges ragt aus dem Wasser, der mächtige Rest schwimmt unter dem Meeresspiegel.
Itilleq liegt am gleichnamigen Fjord und stellt mit ca. 123 Einwohnern eine typische grönländische Siedlung da. Interessant ist die alte Kirche – sie wurde 1930 in Thule (Qannaq Nordgrönland) errichtet und 1963 nach Itilleq versetzt. Die alten Kolonialhäuser geben dem Ort ein freundliches Erscheinungsbild.