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DS NORDSTJERNEN (1937)

DS NORDSTJERNEN (1937) / © by Mike Bent

Technische Daten

Geschichte

Am 17.April 1937 wird das Schiff auf der Werft in Frederikstad von Statsråd Madsen getauft. Von der Reederei BDS waren die Direktoren Joyce, Wiig und Hald jeweils mit ihren Frauen anwesend, sowie der Schiffsreeder Georg van Erpecom außerdem die Kaufmänner Rolf Olsen und Hermann Friele mit seiner Frau. Vom Ministerium waren jeweils mit ihren Frauen anwesend Postdirektor Aall, Expeditionschef Hasle und der Dampfschiffkonsul Mathiesen.
Am 15 Juni 1937 wurde die DS NORDSTJERNEN von der Werft Fredrikstad M/V an die Reederei BDS übergeben. Kosten 1.913.000 Kronen. Das Schiff sollte ursprünglich bereits im Mai übergeben werden, aber durch einen Brand im Februar verzögerte sich die Übergabe. Das Feuer war im vorderen Lagerraum ausgebrochen. Hier hatte die überwiegend aus Kork bestehende Isolierbeschichtung der Kälteanlage Feuer gefangen, während die Arbeiter gerade Pause hatten.
Unmittelbar nach der Übergabe startete das Schiff mit mehreren Gästen an Bord zu seiner Jungfernfahrt nach Oslo. Ab 21.06.1937 fährt sie im Liniendienst der Hurtigrute.
Am 23.Februar 1938 fällt gegen 18 Uhr südgehend bei Brønnøysund das elektrische Ruder aus und die DS NORDSTJERNEN muss nach einer Grundberührung zur Reparatur in die Werft.
Anfang 1940 muss die DS NORDSTJERNEN nach einer Grundberührung erneut repariert werden.
Gleich nach der Invasion am 09.04.1940 wird das Schiff von den deutschen Besatzern beschlagnahmt und als Wohnschiff bei Marineholmen in Bergen zusammen mit der DS POLARLYS für norwegische Kriegsgefangene eingesetzt. Für mehrere Monate kommt die Hurtigrute komplett zum Erliegen. Alle Abgänge wurden eingestellt. Erst im Juli 1940 fährt die DS NORDSTJERNEN wieder im Liniendienst.
Am 20.09.1944 wird sie von der deutschen Kriegsmarine erneut requiriert und ab 16.10.1944 als Schiff für die Evakuierung Verwundeter beim Rückzug deutscher Truppen aus der Finnmark eingesetzt.
Am 31.05.1945 wird das Schiff an die Reederei zurückgegeben. Wie alle Schiffe war es durch mangelnde Wartung während der Kriegsjahre gezeichnet.
Ab 17.07.1945 wieder im Dienst der Hurtigrute.
Am 04.11.1945 geht das Schiff in der Werft und kehrt erst ab Februar 1946 wieder in den Liniendienst der Hurtigrute zurück.
Im Dezember 1947 von Dampf- auf Ölkessel umgebaut und Radar eingebaut.
Am 8.Juni 1948 brach nordgehend bei Ankunft in Molde im Laderaum ein Feuer aus. Das mächtige Feuer wurde mit Unterstützung von Feuerwehren aus Molde und Ålesund nach dreieinhalb Stunden gelöscht. 250 t Wasser befanden sich danach im Laderaum. Da einige Kabinen durch den Rauch nicht mehr benutzbar waren, wurden die Passagiere teilweise verlegt. Die DS NORDSTJERNEN setze danach ihre Fahrt trotz der Schäden fort, da sich die DS LOFOTEN in der Werft befand und somit kein Ersatzschiff zur Verfügung stand. Als Grund für den Brand wurde der leichtfertige Umgang mit einer brennenden Zigarette vermutet.
Am 5.Januar 1953 brach im elektrischen Windensytem ein Feuer aus, während die DS NORDSTJERNEN am Kai in Vardø lag. Die Feuerwehr des Ortes kam zur Hilfe und das Feuer konnte schnell gelöscht werden, ohne dass Passagiere oder Besatzungsmitglieder zu Schaden kamen. Das Schiff konnte seine südgehende Fahrt fortsetzen.
Am 21.09.1948 während starken Regens bei Brønnøysund auf Grund gelaufen. Dabei zog sich das Schiff einen 4 Meter langen Riss im Vorschiff zu und musste nach Stavanger in die Werft.
Am 22.09.1954 um 2:06 Uhr kam es bei Seiholmen zu einer Grundberührung im Raftsund. Der Rumpf wurde an Steuerbord aufgerissen und Wasser drang ein. Innerhalb von 20 Minuten sank das Schiff, nachdem der Kessel explodierte, auf 57 Meter Tiefe (andere Quellen sprechen auch von 80 Meter). Das Schiff hatte mit Mannschaft und 157 Passagieren insgesamt 203 (oder 204 - hier variieren die Aussagen) Menschen an Bord.
Warum es zu der Grundberührung kam wurde nie herausgefunden. Zu der Zeit herrschte klare Sicht, Mondlicht und ruhiges Wetter, weshalb man auf die Benutzung des Radars verzichtete. Dies war aber bei solchen Verhältnissen üblich und widersprach auch nicht den Vorschriften.
An Bord befanden sich viele Frauen und Kinder, sowie einige Verletzte, die ins Krankenhaus nach Stokmarknes unterwegs waren. Trotz der später als ruhig beschriebenen Evakuierung (allerdings soll es zu wenig Anweisungen der Offiziere gegeben haben) der Passagiere und Mannschaften in die vier Rettungsboote und Flöße verloren bei dem Unglück 5 Menschen ihr Leben. Einige Menschen konnten sich schwimmend auf die umliegenden kleinen Inseln retten.
Am 29.September 1954 wurden durch Taucher noch Wertgegenstände und wichtige Post, darunter eine Wertsendung von 100.000 Kronen geborgen.
Anfangs wurde noch eine komplette Bergung der DS NORDSTJERNEN in Erwägung gezogen, aber nachdem durch die Versicherung eine vollständige Entschädigung gezahlt wurde, war eine Bergung wirtschaftlich nicht mehr zu vertreten.

Bilder

NORDSTJERNEN - Det Bergenske Dampskibsselskab 1851-1951 / Wilhelm Keilhau" - ©Hurtigruten ASA - Rechtsnachfolger der BDS Ds Nordstjernen 1937 Ds Nordstjernen 1937 Ds Nordstjernen 1937