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orte:kirkenes

Kirkenes

Koordinaten: 69°43'44″ N, 30°04'20″ E | Karte

Wendepunkt der Hurtigrute

letzter Hafen
nächster Hafen

HR-Infos

Kirkenes ist seit 1908 Anlaufhafen der Hurtigrute.

Der Hurtigrutenkai befindet sich etwa 1,5 km östlich des Zentrums (Kaiveien 4 - 69°43'43.02963″ N / 30°4'22.00578″).
Tel: 78 97 36 70

Kirkenes Lufthavn Høybuktmoen befindet sich in westlicher Richtung (69°43′17.00134″ N/ 29°52′58.98373" E), vom Anleger ca. 14 km bzw. vom Zentrum 13 km entfernt. Anbieter von Flybussen ist Barentsbuss - siehe auch Flybussen. Daneben fahren Linienbusse von Snelandia (Betreiber) von der Haltestelle Kirkenes Lufthavn Høybuktmoen in Richtung Anleger (ggf. als Umsteigeverbindung). Sie halten an der ca. 500 Meter vom Anleger entfernten Haltestelle Spareland.

Fahrplan:

Ankunft nordgehend: 9:00 Uhr
Abfahrt südgehend: 12:30 Uhr
Aufenthaltsdauer: 3 Stunden 30 Minuten
Fahrtdauer nordgehend seit Vadsø 1 Stunde 50 Minuten 24 Seemeilen
Fahrtdauer südgehend bis Vardø 3 Stunden 35 Minuten 50 Seemeilen

Landausflüge:

Allgemeine Infos

Die zwischen zwei Zeitzonen [Helsinki (+1h) und Moskau (+2h)] liegende Stadt Kirkenes (3.492 Einwohner - Stand 01.10.2020) ist das Zentrum der Kommune Sør-Varanger mit 10.103 Einwohnern (Stand 01.01.2021).

Im Sommer findet sich rund um die Stadt eine überraschend üppige Vegetation. Kirkenes liegt am westlichen Ende des sibirischen Taiga-Gürtels und vegetarisch am Rande zur baumlosen Tundra. Im Winter müssen Fjord und Hafen oft vom Eis befreit werden.

Kirkenes ist seit 1908 End- und Wendepunkt der Hurtigrute. Ebenso endet hier die Europastraße 6 (E6) nach 3.140 Km. Sie beginnt im schwedischen Trelleborg und durchzieht ab der Svinesund-Brücke im Süden ganz Norwegen bis fast zur russischen Grenze im äußersten Nordosten. Ca. 10 Km von der Stadt entfernt befindet sich der einzige offizielle Grenzübergang zu Russland bei Storskog. Die finnische Grenze im Süden ist ca. 35 Km entfernt.

Die Stadt lebte lange von ihren Reparatur-Werften, Dienstleistungen und dem Tourismus. Seit 2009 wurde zunächst der Erzabbau wieder aufgenommen. Für die Zukunft zeichnet sich allerdings ein erheblicher Strukturwandel für Kirkenes ab. Er begründet sich in den nun abgeschlossenen Verträgen zwischen Russland und Norwegen bezüglich der Ausbeutung der Öl-und Gasvorkommen in der Barentssee.

Planungen im Verkehrsbereich
Die norwegische Straßenverwaltung (Statens vegvesen), Küstenverwaltung (Kystverket) und die Kommune Sør-Varanger planen einen neuen öffentlichen Hafen mit Gasterminal und Containerbereich im Bereich Høybukta West. Dabei soll auch ein Eisenbahnanschluss mit in die Planung einfließen. Der Bebauungsplan soll bis Ende 2019 erstellt sein.

Kirkenes Lufthavn,Høybuktmoen soll nach den Planungen von Avinor in 2019/2020 eine verlängerte Landebahn erhalten.

Webcams

diverse Webcams in Kirkenes
Verigasfjellet/Vierragæčči; 147 moh; (Storkoveien 213) 5 km südlich von Kirkenes - Dank an @arcticGateway (aktuell nur noch mit altem Bild)

Wichtige Adressen

(Vorwahl Norwegen 0047)
(Notrufnummern: Polizei 112, Feuerwehr 110, Krankenwagen 113, Ärztlicher Bereitschaftsdienst 116 117)

Sehenswürdigkeiten

  • Andersgrotta - Presteveien 19-21, Tel 78 97 05 40, Luftschutzbunker mit Filmvorführungen, vom 20.06. - 20.08. Kartenverkauf am Eingang, täglich 12:30. In anderen Zeiträumen nur nach Vorbestellung, vor dem Gebäude steht der bekannte Wegweiser
  • Prestefjell - 15 Fußminuten vom Zentrum, Aussichtspunkt über Kirkenes
  • John Savios plass (Markplatz)
  • Storskog - 10 km entfernt, einziger offizieller Grenzübergang zu Russland
  • Nittisekshøgda Höhe 96 (Høyde 96), alter Wachturm, Aussichtsturm Kontakt über NIBIO Svanvik, Svanhovd 23, 9925 Svanvik, Tel 46 41 36 00, svanhovd@nibio.no

Museum

Kirchen

Denkmäler und Skulpturen

  • Denkmal - Krigsmødremonumentet (Kriegsmütterdenkmal), John Savios plass (Markplatz), enthüllt 25. Oktober 1995, gestaltet von Per Ung (5. Juni 1933, Oslo - 20 Juni 2013, Oslo) Denkmal für den Einsatz von Frauen und Kindern im 2.Weltkrieg
  • Denkmal - Frigjøringsmonumentet Roald Amundsens gate, enthüllt am 8. Juni 1952, der Entwurf für den 3,5 Meter hohen Steinsockel stammt von Gudolf Blakstad (19. Mai 1893, Gjerpen - 22. November 1985, Oslo) - und einer 2 Meter hohen Bronzestatue - Stinius Fredriksen (11. März 1902, Stavanger - 7. Juni 1977, Oslo), zur Erinnerung an die bei der Befreiung 1944 verstorbenen Soldaten der Roten Armee, ca. fünf Gehminuten vom John Savios plass (Markplatz) entfernt
  • Denkmal - Fuglene flyr over, beim Grenzlandmuseum, errichtet 1998, entworfen von Tone Thiis Schjetne (19. Juli 1928, Oslo - 2. September 2015, Trondheim)
  • Skulptur - „Janus“ bzw.Digitalmuseu, Marmorbeton, Höhe: ca. 240 cm, neben der Treppe am Polizeigebäude Kirkenes von Johan Knudtzens gate zum Rådhussvingen 1, errichtet 2001, entworfen von Inghild Karlsen (15. Januar 1952, Tromsø)
  • Skluptur - 3 delt Obelisk am Storskog grenseovergang, errichtet 2004, entworfen von Paul Brand (16. November 1941, Solothurn/CH)
  • Denkmal - Büste auf Sockel Thorvald Stoltenberg (8. Juli 1931, Oslo - 13. Juli 2018, Oslo), Jurist, Diplomat, Politiker, Carl Lundhs gate/Pasvikveien, errichtet 2006, entworfen von Odin Øistad (geb. 1967, Oslo)
  • Flyger (Flieger), Finnmarkssykehuset, Kirkenes sykehus (Haupteingang) Skytterhusveien 2, errichtet 2016, entworfen von Håkon Anton Fagerås (17. Juli 1975 in Drøbak)

Bau- und Kulturdenkmäler

Hotels und Pensionen

Restaurants, Cafes und Fast Food

Pubs, Kneipen und Discotheken

Shopping

Banken

Minibank (ATM)

Autoverleih, Taxi und Bus

Sonstiges

Geschichtliches

Mit dem Bau der ersten Kirche auf einer Halbinsel im Jahr 1862 erhielt Kirkenes vermutlich seinen heutigen Namen: Kirkenes(et), was soviel bedeuten würde wie „Kirchenhalbinsel“. Der Name „Kirkenes“ wurde schon 1 Jahr nach dem Bau der Kirche dokumentarisch belegt.

Bis 1902 bestand Kirkenes nur aus wenigen Häusern und Hütten sowie eben dieser Kirche, als Fremde gegenüber den ansässigen Samen ihr Interesse an den „schwarzen Steinen“ bekundeten. 1906 begann der Aufschwung des Ortes als Bergbauort mit der Errichtung der Sydvaranger AS in Bjørnevatn. Nach den Zerstörungen des 1.Weltkrieges wuchs der Markt für Eisenerz rasant. Innerhalb kurzer Zeit siedelten sich mehrere tausend Menschen aus verschiedenen Ländern an. Das Stadtbild war auch geprägt durch Zwiebelkuppeln auf den Geschäftshäusern. Da Kirkenes der Ausschiffungshafen für das Eisenerz war, erlangte er schnell an Bedeutung und Reichtum. Die multikulturelle Bevölkerung war wohlhabend.

Nach der Besetzung Norwegens im 2. Weltkrieg verlegte die deutsche Wehrmacht im Juni 1941 ca. 30.000 Soldaten ins strategisch enorm wichtige Kirkenes zur Vorbereitung der Schlacht an der Liza-Front in Finnland.
Das russische Murmansk, nur 150 km Luftlinie von Kirkenes entfernt, war der einzige, nicht von den Deutschen kontrollierte eisfreie Hafen der Sowjetunion. Er wurde von den alliierten Konvois durch die Barentssee mit Nahrungsmittel und Kriegsmaterial beliefert. Dieses wurde dann weiter mit der Murmanbahn Richtung Leningrad und Moskau transpotiert. Die Deutschen bauten daher Kirkenes als Versorgungslager und Truppenstützpunkt massiv aus.
Die Sowjets begannen Kirkenes Tag und Nacht zu bombardieren. Über 1000 Luftalarme und 328 Bombardierungen machten Kirkenes nach Malta zum Platz mit den meisten Bombenabwürfen in Europa. Die Bewohner suchten Zuflucht unter anderem in der Andersgrotta, einem ausgesprengten Schacht im Bergbaubetrieb. Es entwickelte sich ein grausamer Stellungskrieg mit zehntausenden von Toten auf beiden Seiten. Wintertemperaturen von minus 30° - minus 40° C ließen dazu noch viele Soldaten erfrieren.
Die deutschen Besatzer bekamen für ihren Rückzug im Herbst 1944 den Befehl zur „verbrannten Erde“. Die gegen das Völkerrecht verstoßende Aktion begann am 21. Oktober 1944. Den Sowjets sollte nichts Brauchbares in die Hände fallen. Diese Aktion war Bestandteil der „Operation Nordlicht“, dem Rückzug der deutschen Besatzer aus Finnland und von der Murmansk-Front auf die neue südliche Verteidigungslinie Lyngenfjord-Skibotn in Norwegen.
Von ehemals 440 Häusern überstanden nur 20 die Zerstörungen. Am 25. Oktober 1944 verließen die deutschen Besatzungssoldaten Kirkenes. Am gleichen Tag marschierte die Rote Armee in die völlig verwüstete Stadt ein.
Den folgenden Winter mussten die Bewohner in den Ruinen überstehen.
König Harald V, Ministerpräsidentin Erna Solberg, der russische Außenminister Sergej Lawrow, die norwegische Außenministerin Ine Eriksen Søreide sowie weitere Repräsentanten nahmen am 25. Oktober 2019 an der Gedenkfeier zum 75. Jahrestag der Befreiung teil. In seiner Rede erinnert König Harald an das damalige Leid der Bevölkerung und an die Anfeindungen, denen sich die norwegischen Partisanen in der Nachkriegszeit im eigenen Land ausgesetzt sahen.

Nach dem Krieg wurde die Stadt schmucklos, auch mit Hilfe des Marshall Plans, wieder aufgebaut. Wie nach dem 1. Weltkrieg war auch jetzt der Bedarf an Eisenerz groß. In den 50er bis 70er Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelte sich Kirkenes zur Boomtown. Davon profitierte vor allem auch die Infrastruktur. Asphaltierte Straßen, Hallenbad, Krankenhaus (1950) und Flugplatz wurden gebaut, damals einmalig in der Finnmark.
1998 erhielt Kirkenes Stadtrechte
In den 80er-Jahren begann die Rezession, das Erz aus der Region war zu teuer und viele Arbeitsplätze gingen verloren. 1996 wurde der Bergbaubetrieb eingestellt.

Danach lebte die Stadt von Dienstleistungen, Schiffsreparaturen und zunehmendem Tourismus. Nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs lebte auch langsam der Handel mit Russland wieder auf. Inzwischen zeichnet sich ab, dass die kleine Stadt erneut Boomtown werden könnte. Der Erzabbau in Bjørnevatn wurde 2009 wieder aufgenommen, jedoch 2015 nach der Insolvenz der Bergwerksgesellschaft wieder eingestellt. Nach der Regulierung der Ausbeutung der Erdgasfelder in der Barentssee zwischen Norwegen und Russland ist Kirkenes als „Logistikzentrum“ vorgesehen.

Am 12. Oktober 2018 wurde in Anwesenheit von Ministerpräsidentin Erna Solberg und Gesundheitsminister Bent Høie das neue Krankenhausgebäude offiziell eröffnet und am 27. November 2018 in Betrieb genommen.
Das Gebäude wurde in Modulbauweise durch Cadolto Modulbau GmbH aus 90556 Cadolzburg bei Nürnberg errichtet.

Bilder

orte/kirkenes.txt · Zuletzt geändert: 23.03.2025 von manfred