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orte:vardo

Vardø

Koordinaten: 70°22'28″ N, 31°06'16″ E | Karte

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Vardo Vardoe Vardö

HR-Infos

Vardø (kvensk: Vuorea; nordsamisk: Várggát) ist seit 1898 Anlaufhafen der Hurtigrute.

Der Hurtigrutenkai (D/S Kai) befindet sich in der Stadtmitte (Kaigata 26a - 70°22'28.10″ N / 31°6'15.86″ E).
Tel: 78 98 82 77

Vardø lufthavn liegt auf der Landseite und ist nach ca. 4 km durch den Tunnel erreichbar (70°21'22.71" N / 31°2'26.49" E).

Fahrplan:

Ankunft nordgehend: 3:30 Uhr
Abfahrt nordgehend: 3:45 Uhr
Aufenthaltsdauer: 15 Minuten
Ankunft südgehend: 16:05 Uhr
Abfahrt südgehend: 17:00 Uhr
Aufenthaltsdauer: 55 Minuten
Fahrtdauer nordgehend seit Båtsfjord 3 Stunden 39 Seemeilen
Fahrtdauer nordgehend bis Vadsø 3 Stunden 10 Minuten 42 Seemeilen
Fahrtdauer südgehend seit Kirkenes 3 Stunden 35 Minuten 50 Seemeilen
Fahrtdauer südgehend bis Båtsfjord 3 Stunden 39 Seemeilen

Landausflüge südgehend:

  • Besichtigung der alten Festung Vardøhus, ganzjährig, nur an Bord buchbar!

Allgemeine Infos

Vardø (1.800 Einwohnern - Stand 01.10.2020) ist die östlichste Stadt Norwegens, und gleichzeitig die älteste Stadt der Finnmark. In der gleichnamigen Kommune leben 1.959 Einwohner - Stand 01.01.2021.

Die Stadt lebt überwiegend vom Fischfang und der Fischverarbeitung, wie auch nach den Jahren des kalten Krieges, erneut vom Handel mit Russland.

Hauptattraktion der Stadt ist neben der Festung Vardøhus, deren Kanonen, außer zur Begrüßung der Sonne im Januar, noch nie einen Schuss abgegeben haben, das 2011 eingeweihte Hexenmonument am Steilneset. Dort wird an die großen Hexenprozesse im 17.Jahrhundert in der Finnmark erinnert.

Derzeit (Juni 2020) läuft ein Planungverfahren zur Errichtung einer neuen Außenmole.

Das norwegische Parlament (Storting) hat zur Modernisierung der Luftraumüberwachung Investitionen in neue Radargeräte beschlossen. Dabei soll durch Forsvarsbygg, eine staatliche Einrichtung, die hauptsächlich für das Verteidigungsministerium aktiv ist, in Vardø im Bereich Grøhøgda bis 2027 eine neue Radaranlage entstehen. Die vorbereitenden Arbeiten haben Ende 2020 begonnen.

Webcams

360° Webcam - beim Aufruf am 25. April 2022 keine aktuelle Anzeige

Wichtige Adressen

(Vorwahl Norwegen 0047)
(Notrufnummern: Polizei 112, Feuerwehr 110, Krankenwagen 113, Ärztlicher Bereitschaftsdienst 116 117)

Sehenswürdigkeiten

Hotels und Pensionen

Restaurants, Cafes und Fast Food

  • Restaurant Arctic im Hotel Vardø - Kaigata 8, Tel 78 98 77 61, FAX 78 98 83 97, www.vardohotel.no, post@vardohotel.no,
  • Hamningberg Rorbuer AS - Kaigata 12, Tel 78 98 76 00, www.hamningberg.no, stein-inge.riise@rue.no
  • Meieriet Restaurant - Strandgata 8, Tel 78 98 78 00,
  • Nordpol Kro - Kaigata 21, Tel 78 98 75 01, mob. 917 36 832, FAX 78 98 85 19, www.nordpolkro.no, nordpolkro@c2i.net,
  • Asian Burger Cafe - Kristian IV gate 3, Tel 78 94 46 00, FAX 78 98 70 82, mob. 920 44 003,
  • Lille Moskva - Kiberg, Tel 977 24 309
  • Unnis kaffebar - Strandgata 16, Tel 97 66 32 30, mob. 469 35 357,
  • GRILLIJADEN - Kaigate, Tel 78 98 86 39, Imbiss

Pubs, Kneipen und Discotheken

Shopping

Banken

  • keine örtliche Bankfiliale

Autoverleih, Taxi und Bus

Sonstiges

Geschichtliches

Das Jahr 1306 gilt als Gründungsjahr der Gemeinde Vardø. Archäologische Funde deuten allerdings auf eine Besiedelung der Gegend vor 9000 Jahren hin. Anfang des 14.Jahrhunderts errichtete König Haakon V.Magnusson die Festung Vardøhus auf der Insel Vardøya als Verteidigungsanlage gegen die Republik Nowgorod. In den Jahren 1734 - 1738 wurde die Festungsanlage in der heutigen achteckigen Form gebaut. Alle Gebäude innerhalb der Festung stammen aus der Zeit vor 1825.

Willem Barentsz - engl.: Willem Barents - (um 1550, Formerum, Terschelling - 20. Juni 1597, Inselgruppe Nowaja Semlja) war Seefahrer Polarforscher, Entdeckungsreisender sowie Kartograf. Bei seinen Fahrten ins Nordmeer war Barentsz in Vardø. 1596 entdeckte Barentsz Spitzbergen und die Bäreninsel. Unter anderem führte er bei seinen Fahrten geografische Messungen durch, die 1599 die Grundlage für eine Karte der Polarregion wurde. Der Meeresbereich zwischen Spitzbergen, Franz-Josef-Land, Nowaja Semlja und dem Festland wurde 1853 zu seinen Ehren in Barentssee umbenannt. Sein Winterlager „Ishavn“ auf Nowaja Semlja wurde 1871 vom Norweger Elling Carlsen (8. September 1819 in Tromsø - 18. April 1900 in Tromsø) entdeckt.

1768 fuhr der aus dem Königreich Ungarn stammende Astronom Maximilian Hell (15. Mai 1720, Schemnitz/heute: Banská Štiavnica/Slowakai - 14. April 1792, Wien) im Auftrag von König Christian VII (29. Januar 1749, Kopenhagen - 13. März 1808, Rendsburg) nach Vardø. Er sollte den Verlauf des Planeten Venus im Verhältnis zur Sonne beobachten. Aufgrund seiner Arbeit war erstmals eine präzise Berechnung des Abstandes zwischen Sonne und Erde möglich. Auch konnte er ziemlich genau die geographische Länge und Breite eines Ortes bestimmen. Von dem zur Beobachtung errichtetem Observatorium sind keine Teile mehr erhalten.

Vardø erhielt 1789 die Stadtrechte. Im 18. und 19.Jahrhundert galt Vardø als „Hauptstadt des Pomorhandels“, der im gesamten Varangergebiet eifrig betrieben wurde. Dabei ging es hauptsächlich um den Tauschhandel mit den Pomoren aus Russland. Sie brachten Getreide und Holz und erhielten dafür Fisch. Der Handel endete offiziell nach der Russischen Revolution 1917, wurde aber noch heimlich bis ca. 1920 weiter betrieben. Noch heute werden im Juli die „Promordagene“ gefeiert, ein Straßenfest mit vielen Verkaufsständen, Musik und Tanz.
Die wirtschaftliche Blüte während dieser Zeit brachte auch eine große Einwanderungswelle mit sich. Auch heute noch leben viele Menschen mit Vorfahren aus Südnorwegen, Dänemark, Schweden, Finnland und Russland in der Vardø-Kommune.

An die Rückkehr am 3. September 1874 in Vardo der Österreichisch-Ungarische Polarexpedition, die am 13. Juli 1872 in Tromsø gestartet war, erinnert eine Gedenktafel an der Touristeninformation. Informationen zu dieser Expedition in der Biografie von Karl Weyprecht, auf norwegischen Internetseite zum Thema Norsk Polarhistorie. Eine Bilderauswahl.

1893 startete Fridjof Nansen mit seiner FRAM von Vardø aus zum Nordpol. Ihm zu Ehren wurde zum 100jährigen Jubiläum dieses Ereignisses der Fridjof Nansen-plass in Vardø eingeweiht und eine Bronzestatue des Polarforschers aufgestellt.

Nach der Besetzung Norwegens 1940 durch deutsche Truppen hisste die kleine norwegische Einheit auf der Festung Vardøhus als letzte am 1.11.1940 die freie, norwegische Flagge. Auch betrieben sie bis zum Sommer 1940 eine Küsten-Radiostation „Vardø-Radio“. Die Küsten-Radiostation „Vardø-Radio“ wurde 1921 gebaut und 1923 fertiggestellt. Der Sendebetrieb wurde zum Jahresende 2017 eingestellt.

Bei einer Razzia im Sommer 1943 wurden elf Freiheitskämpfer, die die Partisanen unterstützt haben sollen, festgenommen und in ein Lager in der Nähe von Kirkenes gebracht. In dem „Kriegsgerichtsverfahren“ wurden alle zum Tode verurteilt. An die Hinrichtung der Freiheitskämpfer am 18. August 1943 erinnert ein Mahnmal auf dem Friedhof neben Stegelneset kapell.
Die Stadt wurde beim Abzug der deutschen Besatzungstruppen 1944 von den Alliierten bombardiert und fast völlig zerstört. Nach ihrer Rückkehr bauten die zwangsevakuierten Bewohner ihre Stadt auf der Insel wieder auf. Die norwegische Flagge auf der Festung wehte nach der Vertreibung der Deutschen durch sowjetische Truppen zum ersten Mal wieder am 31.10.1944.

An den ungeklärten Untergang der M/K Vårland am 12. Dezember 1973, bei dem alle fünf Besatzungsmitglieder ums Leben kamen, erinnert auf dem Friedhof von Vardø ein Gedenkstein.

Während des Kalten Krieges installierte die Nato auf einem Hügel in Vardø ein Frühwarnsystem. Die weithin sichtbaren Radarkugeln dienen seit 1998 dem Projekt „Globus II Radar“. Offiziell wird damit der Weltraummüll beobachtet. Zusätzlich ist es aber auch in den Raketenabwehrschirm der USA ( National Missile Defense ) eingebunden.

1977 begannen die Bauarbeiten für den „ishavstunnelen“ - heutige Bezeichung „Vardø-Tunnel“ -. Dieser Tunnel - mit einer Länge von: 2.890 Meter und dem tiefsten Punkt mit 88 Metern unter dem Meeresspiegel - war der erste Unterwasserstraßentunnel in Norwegen und verbindet Vardø (Tunnelportal) mit dem Festland (verfallener Anleger). Er ist 2.890 Meter lang und sein tiefster Punkt liegt 88 Meter unter dem Meeresspiegel. Am 22. Dezember 1982 wurde der Tunnel in Betrieb genommen und offiziell am 16. August 1983 durch König Olav V eröffnet.

Am 24. Juni 2011 wurde in Vardø durch Königin Sonja ein „Museum der Hexenverbrennung“ eingeweiht. Es erinnert an die Hexenverbrennungen im 16. und 17.Jahrhundert, bei denen 91 Frauen in Vardø den Tod fanden. Das Museum befindet sich am Steilneset, der Stelle bei Vardø wo die Verbrennungen vermutlich stattgefunden haben. Eine 120 m lange Holzkonstruktion nach Art der Trockenfischgestelle beherbergt das Museum. Architekt ist der Schweizer Peter Zumthor (26. April 1943, Basel). Die künstlerische Innenausstattung stammt von der französich-amerikanischen Bildhauerin Louise Bourgois (25. Dezember 1911, Paris - 31. Mai 2010, New York City).

Vardø Kirke
Die erste Kirche in Vardø wurde bereits 1307 eingeweiht. Die heutige - vierte - Kirche wurde 1958 nach den Plänen vom Architekten Eyvind Moestue aus Spannbeton gebaut. Sie hat einen außergewöhnlichen Dreiecksturm und bietet Platz und bietet Platz für ca. 430 Menschen. Eyvind Moestue entwarf das Taufbecken, die Kanzel sowie die Innenausstattung. Das Altarbild, eine Keramikarbeit, wurde von Margrethe von der Lippe (9. Juli 1913, Trondheim - 10. März 1999, Oslo) und Jens von der Lippe (13. Oktober 1911, Kristiania - 17. Juni 1990, Oslo) entworfen.
Neben der modernen Kirche gibt es in Vardø noch die kleine Stegelneset kapell auf dem Friedhof. Sie wurde bereits 1858 gebaut, bietet ca, 40 Personen Platz und wurde schon häufig restauriert.

Bilder

orte/vardo.txt · Zuletzt geändert: 01.01.2024 von manfred