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DS PRINSESSE RAGNHILD (1931)
Technische Daten
- Länge: 76,66 m (LüA)
- Breite: 11,43 m
- Tiefgang: 6,4 m
- Geschwindigkeit: 16,5 Knoten
- Leistung: 2500 PSi (FMV Zweifach Verbund Dampfmaschine)
- Tonnage: 1590 BRT / 869 NRT
- Tragfähigkeit: 570 tdw
- Passagiere: 400
- Baunummer: 268
- Rufzeichen: (LKDN/LEQG)
- Reederei: NFDS
Geschichte
Am 23.11.1931 liefert die Werft Fredrikstad M/V die DS PRINSESSE RAGNHILD an die NFDS für 1.760.000 Kronen aus. Das Schiff wird in der Hurtigrute eingesetzt.
Am 06.03.1932 hat das Schiff eine Grundberührung bei Kiberg und wird mit einem großen Leck auf Land gesetzt. Das Bergungsschiff JASON schleppt das beschädigte Schiff nach Trondheim zur Reparatur.
Im Sommer 1932 fahren die DS PRINSESSE RAGNHILD und die neue DS LOFOTEN quasi eine „Regatta“ über den Vestfjord. Die PRINSESSE RAGNHILD erobert das „Blaue Band des Vestfjords“ mit einer Zeit von 3 St.56 Min. von Bodø nach Svolvær. Ein paar Tage später hält die DS LOFOTEN dagegen mit 3 St.51 Min. Bei der nächsten Überfahrt holte sich die DS PRINSESSE RAGNHILD das Blaue Band zurück mit 3 Std 44 Min. Dieser Rekord hatte bis 1950 Bestand.
Im März 1934 fahren Kronprinz Olav und Prinzessin Martha mit dem Schiff die Tour Trondheim-Kirkenes.
Am 9. April 1940 während des Überfalls der deutschen Truppen auf Norwegen lag das Schiff im Hafen von Ålesund. Sie flüchtete in den Hjørundfjord und wurde dort am 10.04.1940 von deutschen Flugzeugen mehrmals angegriffen. Das Schiff liegt eng an den Bergwänden und wird dadurch nicht getroffen.
Bis Juli 1940 wurden alle Hurtigrutenabfahrten abgesagt. Danach geht auch die DS PRINSESSE RAGNHILD wieder in den Liniendienst.
Am 23.10.1940 war das Schiff auf dem Weg von Bodø nach Stamsund. An Bord befanden sich neben 50 Mann Besatzung rund 75 Passagiere und wohl an die 330 deutsche Soldaten. Nach dem Passieren der Insel Landegode zerreißt eine Explosion den Rumpf des Schiffes. Es sinkt innerhalb von 8 bis 10 Minuten. Der Frachter „BATNFJORD“ war als erster an der Unglücksstelle und rettete 142 Menschen, davon 79 Norweger. Das Fischerboot „GANGEROLF“ übernahm weitere 14 Überlebende. Die Ursache der Explosion wurde nie geklärt. Es wird eine britische Seemine vermutet, aber viele glauben auch an Sabotage an Bord, da das Schiff Sprengstoff und Munition an Bord hatte. Nach anderen Angaben habe das britische Uboot HMS TAKU das Schiff torpediert.
Das Wrack wurde im März 2000 in ca. 300 m Tiefe außerhalb von Mjeldvika mit einem Mini-U-Boot der KNM Tyr, einem Schiff der norwegischen Marine, bei der Position 67°26′21″ N, 14°28′1″ E, gefunden.
Am Fergekai (Hurtigrutenkai) in Bodø erinnert ein Mahnmal, das am 22. Oktober 2000 enthüllt wurde, an diese Katastrophe.