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orte:svolvaer

Svolvær

Svolvaer Svolväer Svolvär Koordinaten: 68°13'50″ N, 14°34'01″ E | Karte

nordgehend:
letzter Hafen
nächster Hafen

südgehend:
letzter Hafen
nächster Hafen

Svolvaer Svolväer Svolvär

HR-Infos

Svolvær ist seit Juli 1893 Anlaufhafen der Hurtigrute (DS VESTERAALEN)

Der Hurtigrutenkai befindet sich in der Mitte des Ortes (Fiskergate 23 - 68°13'51.68″ N / 14°33'58.99″ E).
Tel: 76 07 33 00

Svolvær lufthavn, Helle, liegt etwa 6 km (68°14'42.11" N / 14°40'0.18" E) vom Hurtigrutenkai entfernt. reisordland (Betreiber) bietet Linienbusverbindungen (u.U. mit Umstieg) von Flughafen (Haltestelle Svolvær lufthavn kryss (Vågan)/Austnesfjordveien (E 10)/Flypassveien (Fv850)) nach Svolvær (Haltestelle Svolvær sentrum (Vågan)/Fiskergata 6), die unmittelbar am Anleger liegt, an.

Fahrplan:

Ankunft nordgehend: 21:20 Uhr
Abfahrt nordgehend: 22:15 Uhr
Aufenthaltsdauer: 55 Minuten
Ankunft südgehend: 18:30 Uhr
Abfahrt südgehend: 20:30 Uhr
Aufenthaltsdauer: 2 Stunden
Fahrtdauer nordgehend seit Stamsund 1 Stunde 40 Minuten 20 Seemeilen
Fahrtdauer nordgehend bis Stokmarknes 3 Stunden 15 Minuten 35 Seemeilen
Fahrtdauer südgehend seit Stokmarknes 3 Stunden 15 Minuten 35 Seemeilen
Fahrtdauer südgehend bis Stamsund 1 Stunde 45 Minuten 20 Seemeilen

Landausflüge nordgehend:

Hurtigruten


Havila Voyages

Landausflüge südgehend:

Allgemeine Infos

Svolvær kann durchaus als Nabel der Lofoten bezeichnet werden. Es ist nicht nur Verwaltungszentrum der Kommune Vågan (9.670 Einwohner - Stand 01.01.2021), sondern auch das größte Fischerei- und Handelszentrum, sowie das administrative Zentrum der Lofoten.

Die Stadt selber zählt 4.736 Einwohner (Stand 01.10.2020). Neben dem Fischfang ist mittlerweile der Tourismus der Haupterwerbszweig der Stadt.

In 2017 werden voraussichtlich 18 Kreuzfahrtschiffe mit rund 10.000 Reisenden erwartet. Mit Stand Juni 2017 sind für 2018 bislang ca. 27 Schiffe mit voraussichtlich 16.000 Reisenden gemeldet. Zum gleichen Zeitpunkt liegen für 2019 bislang Meldungen für 4 Schiffe mit 2.000 Reisenden vor.

Seit 1972 besitzt Svolvær einen Kurzbahnflughafen.

Auffällig ist die 40 m hohe Svolværgeita (die Svolværgeiß/-ziege), eine Felsformation im Berg Fløyfjellet in 569 m Höhe, die das Aussehen einer Ziege mit ihren zwei Hörnern hat.

Webcams

Wichtige Adressen

(Vorwahl Norwegen 0047)
(Notrufnummern: Polizei 112, Feuerwehr 110, Krankenwagen 113, Ärztlicher Bereitschaftsdienst 116 117)

Sehenswürdigkeiten

Hotels und Pensionen

Restaurants, Cafes und Fast Food

Pubs, Kneipen und Discotheken

Shopping

Banken

Minibanken (ATM)

  • SpareBank 1 Nord-Norge - Torget 1

Autoverleih, Taxi und Bus

Sonstiges

Geschichtliches

Svolvær ist Verwaltungszentrum der Gemeinde Vagån und „Hauptstadt der Lofoten“.
Die ältesten Reste von Ansiedlungen fanden sich unterhalb der Svolværgeita aus der Bronzezeit. Die Menschen gingen vorwiegend auf die Jagd und lebten in Höhlen. Schriftlich erwähnt wurde Svolvær erstmals im 16.Jahrhundert mit einer Farm in königlichem Besitz.
Anfang des 20.Jahrhunderts war Svolvær noch ein kleines Dorf wie viele auf den Lofoten. Hauptort und Zentrum der Lofotfischerei war damals Kabelvåg. 1875 hatte Svolvær nur etwas mehr als 300 Einwohner. Schon durch die Anbindung des Ortes an die Hurtigrute im Juli 1893 verlagerte sich der Personen- und Postverkehr sowie ein Großteil der Nahrungsmittelversorgung für die Lofoten auf Svolvær. Ab 1918 jedoch siedelten sich auch alle anderen geschäftlichen Aktivitäten hier an. Der Ort erhielt erstmalig Stadtrecht. Die Einwohnerzahl wuchs stetig an. Ein Grund war der bessere und geschütztere Hafen. In der Hochzeit des Lofotfischfangs Anfang der 1930er Jahre kamen mehr als 30.000 Fischer in der Fangsaison zwischen Januar und April vor den Lofoten zusammen auf der Jagd nach dem arktischen Kabeljau. Svolvær war nun auch das Zentrum für den Handel mit Trockenfisch geworden. Die Aufkäufer aus ganz Europa kamen jetzt hierher. Trockenfischgestelle gab es in Svolvær nur wenige. Sie stehen in den anderen Orten auf den Lofoten. Dafür entwickelte sich in der Stadt eine Industrie für die Weiterverwertung des Fisches wie z.B. Konservierung und Ölherstellung. Dazu entstanden diverse mechanische Werkstätten und eine Maschinenbauindustrie.
Zur großen Tragödie von Svolvær kam es am 4.März 1941 durch die sogenannte „Lofoten Raid“.
Dabei handelte es sich um das erste große Kommandounternehmen (Operation Claymore) der Alliierten in Norwegen während des 2. Weltkriegs. Am Morgen des 4. März 1941 besetzten 350 britische und 52 norwegische Soldaten Svolvær, Stamsund, Henningsvær und Brettesnes. 11 Herings- und Fischölfabriken einschließlich der für Deutschland bestimmten Produktion wurden gesprengt und 5 Frachtschiffe versenkt. Kommandiert wurde das Unternehmen von Bord des britischen Zerstörers HMS Bedouin. Versenkt wurde auch das damals weltweit modernste Fisch-Fabrikschiff „Hamburg“. Unterschiedliche Aufzeichnungen gehen auch von einer Selbstversenkung der Besatzung nach dem Angriff aus.
Dazu kam es zu einer weiteren Tragödie: Das ehemalige Hurtigrutenschiff DS MIRA befand sich in der Nähe von Svolvær auf dem Weg nach Süden. Sie wurde von der HMS Bedouin durch einen Schuss vor den Bug zum Stop aufgefordert, fuhr aber weiter. Daraufhin wurde sie beschossen und sank. 7 Menschen verloren ihr Leben. Es gibt unterschiedliche Versionen, warum die DS MIRA der Aufforderung zum Stopp nicht gefolgt ist.
Die britische Streitmacht bestand aus 5 Zerstörern und 2 Landungsbooten. Die deutschen Besatzungstruppen waren völlig überrascht. So gelang es noch 225 deutsche Soldaten und 60 norwegische „Quislinge“ festzunehmen und als Kriegsgefangene auf die Schiffe zu bringen. Dazu brachten die Briten noch 314 norwegische Freiwillige außer Landes. Außerdem erbeuteten sie von einem deutschen Vorpostenboot wichtige Code-Unterlagen. Am Mittag war die „Operation Claymore“ beendet und die Briten zogen ab.
Trotz der großen Zerstörungen hatten die Angreifer den vollen Rückhalt in der Bevölkerung. Die Auswirkungen für die Menschen waren schrecklich. 7 Häuser wurden niedergebrannt. Eine zunächst von Berlin angeordnete Zerstörung Svolværs wurde zwar nicht durchgeführt, dafür aber die Truppenkontingente stark erhöht und die Lofoten zur Festung ausgebaut. Ebenso unterlag die Bevölkerung ab sofort einer strengen Überwachung durch Gestapo und Sicherheitsdienst(SD) der SS. Der Ausbau der Festungsanlagen wurde bis zum Kriegsende fortgeführt.
1964 fusionierte Svolvær mit der Gemeinde Gimsøy und der alten Vågan Gemeinde (Zentrum Kabelvåg) zur neuen Vagån Gemeinde. Dabei verlor Svolvær seinen alten Stadtstatus, den es erst am 17.Mai 1996 wiedererlangte. Die Stadt ist heute administrativer Mittelpunkt der Lofoten, sowie Handels- und Verwaltungszentrum des Lofotfischfangs. Gleichzeitig ist hier die größte Maschinenbau-Industrie Nord-Norwegens ansässig.
Svolvær/Kabelvåg haben sich daneben durch den Zuzug namhafter Künstler sowie der Eröffnung von Galerien und entsprechenden Bildungseinrichtungen zur wichtigsten künstlerischen Gemeinde Nord-Norwegens entwickelt.
Die Kirche Svolværs wurde 1934 eingeweiht und feierte in 2009 ihr 75jähriges Bestehen. Sie ist insofern etwas Besonderes, weil sie nach jahrelangen Anstrengungen der Bevölkerung sowie aller ansässigen Betriebe ausschließlich aus Spenden und privaten Mitteln finanziert wurde. Die Kirche wird auch gerne für Konzerte genutzt und ist noch heute der Stolz der Gemeinde.

Bilder

orte/svolvaer.txt · Zuletzt geändert: 15.03.2024 von manfred